Auf den neuen VW-Chef Blume warten große Aufgaben
Oliver Blume führt ab September den Volkswagen-Konzern. Er wird Chef von weltweit 650.000 Beschäftigten sowie zehn Fahrzeug-Marken. Blume löst Herbert Diess ab - und der hinterlässt einige Baustellen.
Da ist zum Beispiel das Thema Software: Bei der Computertechnik, die in den neuen Autos steckt, ist VW längst nicht so stark, wie es sein müsste. Neue Autos aber werden nur in großer Zahl gekauft, wenn die Software einwandfrei funktioniert und innovativ ist. Wenn der Starttermin für neue Volkswagen-Modelle wackelt, weil die Software fehlerhaft ist, schadet das dem Unternehmen.
Fokus auf den wichtigsten Markt China
Damit hängt auch die nächste Baustelle zusammen: das Thema China, der wichtigste Markt für VW. Technikbegeisterte Chinesinnen und Chinesen drohen zur Konkurrenz abzuwandern. Trifft VW nicht den Nerv der Kundschaft in China, werden dort ganz einfach andere Autos gekauft. Auf Oliver Blume wartet zudem noch das ganz große Projekt: Volkswagen muss sich komplett umstellen und zur Elektroauto-Schmiede wandeln.
Blume muss als Teamplayer auftreten
Auf zwischenmenschlicher Ebene wird der neue Chef ebenfalls seine Kompetenz unter Beweis stellen müssen. Seinem Vorgänger Herbert Diess werden Alleingänge nachgesagt. Im VW-Vorstand knirschte es offenbar: Diess wird als eigensinnig und impulsiv beschrieben, das Verhältnis zum mächtigen Betriebsrat hätte auch besser sein können. Die Hoffnung im Konzern ist nun, dass Blume feinfühliger und überlegter vorgeht und die VW-Chefetage wieder zu einem Team formt.
Vorgänger Diess bleibt als Berater bei VW
Diess bleibt derweil auf der Gehaltsliste bei Volkswagen, wie verschiedene Medien berichten. Er soll demnach einen Beratervertrag erhalten und genauso viel verdienen wie bislang. Im vergangenen Jahr waren das ungefähr zehn Millionen Euro.