Zuckerrüben-Ernte im Norden: Regional große Unterschiede
Die Zuckerrübenernte der jetzt zu Ende gehenden Saison fällt im Norden im Fünf-Jahres-Vergleich durchschnittlich aus. Regional gibt es große Unterschiede.
Den Landwirten mache vor allem die Vergilbungskrankheit, eine von Blattläusen übertragene Viruskrankheit, zu schaffen, sagte Heinrich Helmke vom Dachverband der Norddeutschen Zuckerrübenanbauer in Hannover. Deutschland habe die strengsten Pflanzenschutzmittel-Vorgaben in Europa, was eine Wettbewerbsverzerrung zur Folge habe.
Beizmittel für Saatgut seit 2018 europaweit verboten
In Österreich und anderen Ländern gebe es seit mehreren Jahren eine Notfallzulassung für neonicotinoid-gebeiztes Rübensaatgut, sagte Helmke. Diese Länder könnten wirksamer gegen die Vergilbung vorgehen. Die Sorge vor der Ausbreitung der Krankheit wachse auch im Norden, wenngleich es hier noch nicht "flächendeckend gelbe Felder" gebe, so Helmke. 2018 war das Beizmittel für das Saatgut in Europa verboten worden, weil es Bienen und andere Insekten in ihrem Bestand gefährden könnte. Wirksame Alternativen gibt es laut Helmke nicht.
Positive Bilanz bei Nordzucker in Schladen
In der Nordzucker-Fabrik Schladen (Landkreis Wolfenbüttel) fällt die Bilanz trotz extremer Dürre im vergangenen Jahr derweil gut aus. Der Ertrag liege bei durchschnittlich rund 74 Tonnen Rüben je Hektar, sagte Frithjof Pape von Nordzucker dem NDR in Niedersachsen. Auch Landwirt Andreas Schrader aus Salzgitter zeigte sich zufrieden mit der Ernte.
