Zimmer frei: Wohnheimen fehlen Studierende

Den Studentenwohnheimen in Niedersachsen fehlen Bewohner. Nach Recherchen von NDR 1 Niedersachsen stehen derzeit knapp 1.000 der rund 16.000 Zimmer in Niedersachsen leer - vor allem, weil Studierende aus dem Ausland fehlen, denn die können oder wollen wegen der Corona-Pandemie teilweise immer noch nicht einreisen. Die Studentenwerke, die die Wohnheime unterhalten, haben dadurch teils massive finanzielle Einbußen.
Jedes zehnte Zimmer verwaist
Besonders gravierend ist die Lage in den Wohnheimen der Studentenwerke Ost-Niedersachsen und Osnabrück: Hier ist etwa jedes zehnte Zimmer verwaist. Das Studentenwerk Osnabrück rechnet damit, dass im Herbst sogar bis zu einem Drittel der Zimmer leer stehen könnte. Auch deutsche Studierende bleiben lieber im Elternhaus. "Aus Kostengründen", sagt Stefan Kobilke, Geschäftsführer des Studentenwerks Osnabrück. Zumal das Wintersemester dort ohnehin digital stattfinden werde. Leerstand herrscht aktuell auch in Göttingen: 166 Zimmer sind frei - im vergangenen Jahr waren es 18.
Minus von 400.000 Euro erwartet
Auch in Lüneburg stehen mehr als 80 der 520 Zimmer frei, teilt das zuständige Studentenwerk in Braunschweig mit. Das Studentenwerk rechnet mit einem Minus von 400.000 Euro im laufenden Semester. Kosten, die am Ende möglicherweise auf die Studierenden umgelegt werden müssen, etwa in Form von höheren Semesterbeiträgen. Denn das Studentenwerk kalkuliert eigentlich mit 100 Prozent Auslastung und darf keinen Gewinn erzielen. Man versuche nun offensiv, die Zimmer an andere Studierende zu vermitteln, so eine Sprecherin.
Keine Probleme in Hannover und Oldenburg
Weniger Probleme gibt es derweil in Hannover und Oldenburg: Die Studentenwerke dort konnten freie Plätze erstmal mit Bewerbern von der Warteliste auffüllen.
