Zecken: Emsland bleibt einziges FSME-Risikogebiet

In Niedersachsen gibt es mit dem Emsland weiterhin nur ein Risikogebiet für die von Zecken übertragene Krankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Das sagte Holger Scharlach, Sprecher des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts in Hannover. Aktuell gebe es keine Hinweise, dass ein weiterer Landkreis oder eine kreisfreie Stadt davor steht, die Kriterien für ein FSME-Risikogebiet zu erfüllen.
Virus greift Hirnhaut und zentrales Nervensystem an
2019 waren landesweit elf FSME-Fälle gemeldet worden, davon fünf im Landkreis Emsland. Er gilt seit 2019 als einziger Landkreis im Land als FSME-Risikogebiet. Die meldepflichtige Viruskrankheit greift Hirnhaut und zentrales Nervensystem an.
Impfung empfohlen
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Bewohnern von Risikogebieten oder Besuchern, die dort in Kontakt mit Zecken kommen könnten, sich gegen FSME impfen zu lassen. Einzelne Fälle sind in den vergangenen Jahren auch im Elbe-Weser-Dreieck, in der Region Hannover, im Harz und bei Wolfsburg aufgetreten.
Vorsicht landesweit geboten
Nach Scharlachs Angaben ist aber auch in anderen Gebieten Niedersachsens Vorsicht vor Zeckenbissen geboten. Nach dem milden Winter sei ein Anstieg der Zeckenpopulation in diesem Jahr grundsätzlich möglich. Studien zufolge sind etwa zwei Prozent der kleinen Spinnentiere Überträger von FSME. Regional bis zu 30 Prozent tragen auch den Erreger der Krankheit Borreliose. Gegen diese Bakterienkrankheit gibt es keine Impfung. Sie verursacht Rötungen und grippeähnliche Symptome, kann aber auch Herz oder Hirn schädigen. Weil Borreliose nicht meldepflichtig ist, gebe es keine Informationen zu Fallzahlen, sagte Scharlach. "Es wird aber davon ausgegangen, dass Borrelien deutschlandweit und damit auch in Niedersachsen in bis zu 30 Prozent der Zecken vorkommen."
