Wetter 2020: Selten Sonne, aber trotzdem viel zu warm
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) war Niedersachsen 2020 das sonnenscheinärmste Bundesland. Gleichzeitig wurde es aber auch hier im Schnitt viel zu warm. Experten warnen.
Nach ersten Auswertungen der Meteorologen schien die Sonne in Niedersachsen rund 1.771 Stunden - und damit bundesweit am seltensten. Trotzdem war es nach Angaben der Experten viel zu warm: Laut DWD erlebten Niedersachsen und Bremen 2020 den zweitwärmsten Winter seit der Datenerfassung. Im August gab es in Bremerhaven erstmals an acht Tagen Höchstwerte von über 30 Grad. Bremen war mit einer Mitteltemperatur von 11,2 Grad sogar die zweitwärmste Region in ganz Deutschland.
Moorbrand und Starkregenfälle
Aber 2020 war auch im Norden ein Jahr der gegensätzlichen Extreme. Auf der einen Seite: Der nasseste Februar überhaupt. Auf der anderen: Extreme Trockenheit. Am 18. April begünstige Trockenheit einen Moorbrand bei Papenburg im Emsland, bei dem etwa 32 Hektar in Flammen standen. Am 14. Juni sorgten Starkregenfälle zu wetterbedingten Unfällen und Überflutungen. In Damme im Landkreis Vechta waren zahlreiche Geschäfte und auch ein Krankenhaus betroffen.
Zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Bundesweit war dieses Jahr laut DWD das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur betrug demnach 10,4 Grad. Damit liegt 2020 knapp hinter dem Rekordjahr 2018, in dem die mittlere Temperatur 10,5 Grad betrug. Dazu ist es das zehnte Jahr in Folge, in dem die Durchschnittstemperatur das vieljährige Mittel übertraf. "Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen. Die wissenschaftlichen Klimafakten des nationalen Wetterdienstes sind alarmierend" sagte Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD. Klimaschutz sei das Gebot der Stunde. Es müsse jetzt gehandelt werden.
