Weihnachtsgnade: 43 Häftlinge in Niedersachsen vorzeitig entlassen
Aus niedersächsischen Gefängnissen sind 43 Häftlinge kurz vor Weihnachten vorzeitig entlassen worden. Möglich macht das die sogenannte Weihnachtsgnade.
Im vergangenen Jahr waren es noch 46 Menschen, wie das Justizministerium in Hannover am Dienstag mitteilte. Die Weihnachtsgnade gibt es in Niedersachsen seit 1999. Den Gefangenen aus zehn Justizvollzugsanstalten und der Jugendanstalt Hameln bleiben somit laut Ministerium insgesamt 924 Tage Haft erspart.
Keine Gnade für Mörder und Sexualstraftäter
Der Gnadenerweis vor Weihnachten ist laut Ministerium an enge Voraussetzungen geknüpft. Die restliche Haftzeit darf noch maximal einen Monat betragen und das Verhalten muss beanstandungsfrei gewesen sein. Von der vorzeitigen Entlassung ausgeschlossen sind Gefangene, die wegen vorsätzlicher Tötungs- oder Sexualdelikte in Haft sind.
Vier Häftlinge lehnten Gnade ab
Wer möchte, kann die Gnade auch ablehnen. Insgesamt vier Gefangene haben dieses Jahr demnach darauf verzichtet, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden. In Bremen wurden laut Justizressort bislang sechs Menschen vorzeitig aus Haftanstalten entlassen. Im vergangenen Jahr waren es elf Gefangene. Ein Sprecher teilte mit, es gehe dabei nicht um christliche Gnade, sondern darum, Gefangene nicht zu ungünstigen Zeiten zu entlassen, wenn viele Hilfs- und Unterstützungsangebote wegen der Feiertage nur eingeschränkt erreichbar seien.