Wälder in Niedersachsen auch 2021 in schlechtem Zustand
Nach den Wetterextremen der vergangenen Jahre konnten sich die Wälder in Niedersachsen auch 2021 nicht erholen. 4,1 Prozent der Bäume sind stark beschädigt - und damit mehr als im Vorjahr.
"Der Waldzustandsbericht steht immer noch im Zeichen der Auswirkungen der Wetterextreme auf unseren niedersächsischen Wald", sagte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). Obwohl die Bäume gegenüber den Vorjahren besser mit Wasser versorgt gewesen seien, sind die Schäden weiterhin groß. Seit 2018 habe eine Entwicklung in den Wäldern eingesetzt, wie sie seit Jahrzehnten nicht beobachtet wurde, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium.
Fast 40.000 Hektar Freiflächen entstanden
Als Hauptursache für die Waldschäden gelten die trockenen und heißen Sommer der Jahre 2018 bis 2020, der Befall durch Borkenkäfer sowie Sturmschäden. Besonders betroffen sind Fichten, die mit 15,3 Prozent den mit Abstand höchsten Anteil an starken Schäden aufwiesen. Am niedrigsten war er mit 1,2 Prozent bei Kiefern. Durch die Extremwetter-Ereignisse sind Freiflächen im Umfang von rund 40.000 Hektar entstanden - betroffen waren dabei fast ausschließlich Fichten. Ein wichtiges Indiz für Schäden ist zudem die mittlere Kronenverlichtung der Waldbäume. Sie befindet sich mit 22 Prozent seit drei Jahren auf dem höchsten Niveau seit 1984.
"Wald leidet unter Folgen des Klimawandels"
"Diese Entwicklungen machen deutlich, wie sehr der Wald unter den Folgen des Klimawandels leidet", sagte Ministerin Otte-Kinast. Gleichzeitig leisteten Waldökosysteme einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz, indem sie Kohlenstoff und Niederschläge aufnehmen und ihre Umgebung abkühlen. In der Anpassung der Wälder an den Klimawandel und der nachhaltigen Sicherung der Waldfunktionen sieht Otte-Kinast eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe". Das Land werde dazu beitragen, den Wald zu stabilisieren und erhalten.
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