Versuchte Körperverletzung: Anklage gegen Quarantänebrecher
Die Staatsanwaltschaft in Göttingen hat einen mit dem Coronavirus infizierten mutmaßlichen Quarantänebrecher wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen angeklagt.
Trotz einer amtlichen Quarantäneanordnung und in Kenntnis seiner Erkrankung habe der Mann zweimal in einem Fitnessstudio trainiert und dabei die Ansteckung anderer Menschen mit einem potenziell tödlichen Erreger in Kauf genommen, teilte die Anklagebehörde in der niedersächsischen Stadt am Montag mit.
Amtsgericht entscheidet über Prozess
Die Vorfälle hatten sich demnach im Mai 2020 ereignet. Der Beschuldigte war während des Trainings im Fitnessstudio von Stadtmitarbeitern erkannt worden. Er habe durch seine Handlungen "versucht, andere Personen durch die Beibringung von gesundheitsschädlichen Stoffen körperlich zu misshandeln und an ihrer Gesundheit zu schädigen", erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Amtsgericht Göttingen muss nun entscheiden, ob gegen den Mann ein Prozess eröffnet wird.
