Tourismusverbände sind sehr zufrieden mit Sommerferien
Zum Ende der Sommerferien in Niedersachsen ziehen Tourismusverbände eine positive Bilanz. Die Betriebe profitieren weiter vom Trend zum Urlaub in Deutschland - trotz des eher regnerischen Wetters.
Die großen Urlaubsregionen an der Küste, in der Lüneburger Heide und im Harz sind gut gebucht worden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Vielerorts waren demnach im Juli und August Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätze nahezu voll belegt. Nach diesen Erfahrungen blicken die Tourismusverbände optimistisch in den Spätsommer. Einige Nordseeinseln melden bereits, dass sich die Saison bis in den November hinein verlängern könnte. Viele Anbieterinnen und Anbieter von Unterkünften setzen auf kurzfristige Buchungen, da sich Urlauberinnen und Urlauber aufgrund der Entwicklung des Pandemie-Geschehens spät entschieden.
Kritik an Politik kommt aus dem Harz
Dabei war der Tourismus zu Beginn des Sommers nur schwer in Gang gekommen. Die Zustimmung der Politik, nach monatelangem Corona-Lockdown wieder hochzufahren, habe lange auf sich warten lassen: "Im Juni hätten wir uns gewünscht, dass wir da schneller an den Start gehen konnten", sagte die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt. Zeit zur Suche nach Personal und zum Einkauf von Waren sei verloren gegangen. "Im Moment ist der Harz auch sehr, sehr gut belegt und ich gehe davon aus, dass wir nun das Vorjahresniveau auch wieder geschafft haben", sagte Schmidt jedoch. Es seien wieder viele neue Gäste in den Harz gekommen - etwa aus Süddeutschland. Familien hätten ihren gesamten Sommerurlaub dort verbracht. In der Vergangenheit sei der Harz eher ein Ziel für Kurzurlaub gewesen, sagte Schmidt NDR Niedersachsen.
Lüneburger Heide rechnet mit bis zu zehn Millionen mehr Tagestouristen
In der Lüneburger Heide sei der Zuspruch sogar besser als erwartet. Man rechne inzwischen mit 35 bis 40 Millionen Tagestouristen. In der Vergangenheit seien es rund 30 Millionen gewesen. "Bei uns waren die Sommerferien Granate. Die waren richtig, richtig gut", sagte Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH. Jüngere Reisende und Wanderurlauberinnen und -urlauber hätten die Region mit Bedacht ausgewählt, so von dem Bruch. Teilweise habe es "kein einziges freies Bett" gegeben - und das, obwohl die Hochsaison erst mit der Heideblüte später beginnt und in der Regel bis Mitte September dauert.
Urlauber nehmen auf den Inseln Wechsel der Unterkünfte in Kauf
Auch an der Küste und auf den Ostfriesischen Inseln zeigt man sich nach tristen Corona-Monaten zufrieden mit der Belegung. Nach Ansicht von Birgit Kolb-Binder vom Hotel und Gaststättenverband Dehoga in Ostfriesland liegt die Sommer-Saison in etwa auf Vor-Corona Niveau. Reisende nähmen teilweise sogar in Kauf, während des Urlaubs die Unterkünfte zu wechseln, hieß es. Für Borkum sei die Nachfrage außergewöhnlich gut, teilte Göran Sell, Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum GmbH, mit. "Selbst Lücken von ein oder zwei Nächten zwischen der einen Ab- und der nächsten Anreise wurden und werden kurzfristig noch geschlossen." Spiekeroog, Juist und Baltrum teilten mit, dass die Nachfrage im Sommer 2021 mindestens so hoch gewesen sei wie im Vorjahr. Auf Norderney sei die Nachfrage sogar gestiegen, sagte ein Staatsbad-Sprecher.
Küste: Sommersaison "hat uns in Teilen entschädigt"
Gleiches gelte für die Küste auf dem Festland. Es sei eine starke Sommersaison 2021 an der Nordsee, so Sonja Janssen von der Marketinggesellschaft Die Nordsee. "Sie hat uns zumindest in Teilen für die vorangegangenen Monate entschädigt", so Janssen.
