Der Einsatzort in Harsefeld an dem ein 40-Jähriger von der Polizei erschossen wurde. © TV-Elbnews

Tödliche Schüsse auf Asylbewerber: Polizisten entlastet

Stand: 07.07.2022 18:52 Uhr

Gut neun Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen 20 Jahre alten Asylbewerber in Harsefeld hat die Generalstaatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen vier Polizeibeamte eingestellt.

Die Generalstaatsanwaltschaft Celle bestätigte damit am Donnerstag eine entsprechende Entscheidung der Staatsanwaltschaft in Stade. Hintergrund des Verfahrens ist ein Polizeieinsatz mit Schusswaffengebrauch in einer Flüchtlingsunterkunft am 3. Oktober des vergangenen Jahres in Harsefeld im Landkreis Stade. Bei dem Einsatz starb ein 20-jähriger Asylsuchender aus dem Sudan. Mit der Bewertung der Generalstaatsanwaltschaft in Celle, nach der die Stader Entscheidung "der Rechts- und Sachlage entspricht", blieb die Beschwerde eines Angehörigen des jungen Mannes erfolglos.

Sudanese wurde von elf Kugeln getroffen

Laut Ermittlungen hatte sich der Sudanese mit einem Messer bewaffnet, als die Polizeibeamten die Unterkunft betraten. Die Einsatzkräfte hätten ihn laut und unmissverständlich aufgefordert, das Messer wegzulegen, hieß es. Sie hätten ihm den Schusswaffengebrauch angedroht, falls er dem nicht nachkomme. Anstatt das Messer wegzulegen, sei der stark alkoholisierte Mann brüllend und mit erhobenem Messer auf die Polizisten zu gerannt. Daraufhin seien 13 Schüsse auf den Angreifer abgegeben worden. Er sei elf Mal getroffenen worden und noch am Einsatzort gestorben. "Rechtlich sind alle Schüsse für die angegriffenen Polizeibeamten als Notwehr und für einen aus der angrenzenden Küche schießenden Polizeibeamten als sogenannte Nothilfe gerechtfertigt gewesen", erklärte die Staatsanwaltschaft in Stade.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 08.07.2022 | 06:30 Uhr

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