Teststrecke für autonomes Fahren auf der A39. © NDR

Teststrecke für autonomes Fahren seit einem Jahr in Betrieb

Stand: 08.01.2021 20:14 Uhr

Die Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei Braunschweig ziehen in Sachen Teststrecke für automatisierte und vernetzte Mobilität nach einem Jahr eine positive Bilanz.

"Unsere Datenverarbeitung ist mittlerweile perfekt. Wir können durch unseren Server Situationen in Echtzeit manipulieren", sagte DLR-Abteilungsleiter Lennart Asbach dem NDR in Niedersachsen. Die Manipulationen können beispielsweise Staus sein, die dem automatisiert fahrenden Fahrzeug simuliert werden, um zu sehen, wie es reagiert. Probleme gibt es noch bei der Kalibrierung, um den genauen Standpunkt von jedem Fahrzeug auf der Autobahn zu berechnen - wichtig zum Beispiel für einen Überholvorgang. "Wir haben uns von 50 auf 25 beziehungsweise zwölf Zentimeter verbessert. Aber da müssen wir noch besser werden", so der Wissenschaftler.

Daten in Echtzeit sind die Voraussetzung

Das sogenannte Testfeld Niedersachsen zwischen Hildesheim, Hannover, Braunschweig und Wolfsburg umfasst rund 280 Kilometer auf den Autobahnen A2, A7, A39 und A391, den Bundes- und Landstraßen B3, B6, B243 und L295 sowie einem Teil des Stadtverkehrs in Braunschweig. Allein auf der A39 zwischen Braunschweig und Wolfsburg stehen auf acht Kilometern 71 Masten mit je vier Hochleistungskameras. Diese zeichnen den Verkehr rund um die Uhr auf und stellen die Daten in Echtzeit selbstfahrenden Testfahrzeugen zur Verfügung.

Corona-Pandemie kostet viel Zeit

Durch die Corona-Pandemie sei viel Zeit verloren gegangen, sagte Projektleiter Asbach. Teilweise sei es nicht möglich gewesen, die Kameras neu einzustellen, weil dafür immer zwei Personen benötigt werden. Aber auch unabhängig von Corona: Bis die Technologie serienreif und straßentauglich ist, könnte es - so die Einschätzung der DLR-Experten - noch einige Jahre dauern.

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 08.01.2021 | 19:30 Uhr

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