Telefonseelsorge: 70 Prozent reden über Corona
Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Telefonseelsorge in Niedersachsen aus. Dort verzeichnen die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den vergangen Wochen deutliche steigende Anrufzahlen. Die Telefonseelsorger in Hannover, Braunschweig und Osnabrück reagieren auf die gestiegene Nachfrage und bieten längere Sprechzeiten oder mehr Leitungen an. Die Seelsorger schätzen, dass aktuell bis zu 70 Prozent der Anfragen sich mit der Corona-Krise beschäftigen. Die Zahl der Anrufe bei der Telefonseelsorge ist um rund 13 Prozent gestiegen, wie die Telefonseelsorge Elbe-Weser mit Sitz in Stade mitteilte.
Jüngere nutzen das Chat-Angebot
Oft seien es existenzielle Sorgen, etwa bei Selbständigen oder Kleinunternehmern, heißt es bei der Telefonseelsorge in Braunschweig auf Nachfrage des NDR in Niedersachsen. Ganz häufig litten die Anrufer unter der Isolation. Einige berichteten sogar über Angst- oder Panikattacken, so ein Sprecher in Hannover. Jüngere Hilfesuchende unter 30 würden sich inzwischen eher über das Chat-Angebot der Telefonseelsorge melden, heißt es in Osnabrück. Landesweit alle Anbieter heben hervor, dass sie das Angebot nur erweitern könnten, weil die Ehrenamtlichen so engagiert seien.
Kinder sorgen sich um ihre Eltern
Auch das Kinder- und Jugendtelefon in Hannover verzeichnet deutlich mehr Anrufe. Unter der "Nummer gegen Kummer", der 116 111, sorgen sich vor allem Elf- bis 17-Jährige darum, wie es jetzt weitergehe, sowohl existenziell bei den Eltern, als auch in der Schule oder mit den Freunden.
