Tausende demonstrieren in Niedersachsen für den Klimaschutz
In vielen niedersächsischen Städten sind Freitag Klimaschützer auf die Straße gegangen. "Fridays for Future" hatte zu dem globalen Klimastreik aufgerufen.
In Hannover begann um 12.30 Uhr auf dem Opernplatz ein Demonstrationszug. Nach ersten Angaben der Polizei nehmen daran rund 1.400 Menschen teil. Sie zogen durch die Südstadt und wieder zurück zum Opernplatz, wo eine abschließende Kundgebung stattfand. Dabei wolle man unter anderem "auf die Rolle von neokolonialistischen, rassistischen und kapitalistischen Strukturen aufmerksam machen, die die Klimakrise nicht nur befeuern, sondern maßgeblich ihr Ursprung sind", hieß es von den Aktivistinnen und Aktivisten.
Lauf- und Fahrraddemo in Braunschweig, Musik und Kunst in Oldenburg
Auf dem Pferdemarkt in Oldenburg begann um 10 Uhr ein Rahmenprogramm mit Musik und Kunst, im Anschluss startete um 12 Uhr ein Demonstrationszug. Auf dem Lüneburger Marktplatz nahmen am Mittag rund 1.000 Schülerinnen und Schüler und Erwachsene am Klimastreik teil. In Osnabrück starteten die Proteste um 12 Uhr auf dem Theatervorplatz, um 15 Uhr begann eine Demo durch die Stadt. In Braunschweig trafen sich die Klimaschützerinnen und Klimaschützer um 14 Uhr zu einer Lauf- und Fahrraddemo sowie Aktionen auf dem Schlossplatz. Weitere Demonstrationen und Aktionen gab es unter anderem in Syke, Ganderkesee, Bückeburg, Hildesheim, Celle, Goslar, Cloppenburg, Lingen, Dannenberg, Meppen, Lehrte, Wolfenbüttel, Göttingen und Hameln. Deutschlandweit fanden Freitag mehr als 300 Demonstrationen und Kundgebungen für mehr Tempo beim Klimaschutz statt.
Protest gegen Profit reicher Konzerne
Es war der zehnte globale Klimastreik der international aktiven Klimaschutzbewegung. Nach Angaben von "Fridays for Future" standen die Aktionen diesmal unter dem Motto "People, not Profit". Im Zentrum der Kritik stehe eine Politik, die von Profitinteressen reicher Konzerne gesteuert werde. Alle Fakten zur Klimakrise lägen auf dem Tisch, dennoch handle die Politik nicht ausreichend, hieß es von "Fridays for Future" Niedersachsen. Menschenleben seien wichtiger als Gaskonzerne, Wälder wichtiger als ein Kohletagebau und gerechte Lebensverhältnisse wichtiger als die Gewinne von Autokonzernen, sagte Sprecherin Jennifer Zauter.
Bischof ruft Gläubige zur Teilnahme auf
Der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hatte die Gläubigen seines Bistums dazu aufgerufen, bei den Streiks mitzumachen. Für Christinnen und Christen gebe es keine größeren Gebote als die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten, so Wilmer. "Indem wir helfen, Gottes Schöpfung für uns, für alle Menschen dieser Erde und für die nachkommenden Generationen zu bewahren, kommen wir beiden Aufforderungen gleichermaßen nach." Bereits am Vorabend des Streiks hatten die evangelisch-lutherische Marktkirche, die katholische Basilika St. Clemens und die Initiative "Christians for Future" in Hannover zu einer ökumenischen Andacht in die Aegidienkirche eingeladen.
