Stadtwerke müssen oft für insolvente Anbieter einspringen
Strom und Gas sind so teuer wie nie zuvor. Daher gehen mehr und mehr Discounter unter den Energielieferanten in die Insolvenz. Betroffen davon sind auch Tausende Kunden in Niedersachsen.
Laut Bundesnetzagentur haben bundesweit bislang 39 Unternehmen angekündigt, nicht mehr zu liefern. Deren Kunden müssen nun von den sogenannten Grundversorgern, meistens Stadtwerke, aufgenommen werden. Und das betrifft viele Menschen: Allein die Stadtwerke Osnabrück haben 2.300 Kunden der Unternehmen Stromio und gas.de übernommen und versorgen diese unterbrechungsfrei.
Stadtwerke holen Mitarbeiter aus dem Urlaub
Damit alle Kundenvorgänge schnellstmöglich bearbeiten werden, haben die Stadtwerke Osnabrück Mitarbeitende aus dem Urlaub geholt und Sonderschichten gefahren, wie ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen sagte.
Mehr als 10.000 Betroffene im Ems-Weser-Elbe-Gebiet
Weniger aufwendig gestaltet sich offenbar der Wechselvorgang für durch ihren bisherigen Versorger gekündigte Strom- und Gaskunden im Ems-Weser-Elbe-Gebiet. Dies könne ohne speziellen Mehraufwand bewältigt werden, hieß es seitens des Energiekonzerns EWE mit Sitz in Oldenburg. Insgesamt soll es sich dort um eine fünfstellige Kundenzahl handeln. Im Bereich von Enercity Hannover sollen mehrere Tausend Kunden betroffen sein.
Höhere Preise für Neukunden
Anders ist die Lage bei den kleineren Stadtwerken wie zum Beispiel in Bramsche und Georgsmarienhütte (Landkreis Osnabrück). Dort hat man jeweils rund 300 Kunden der Energiediscounter übernommen. Diese müssen sich aber auf deutlich höhere Preise einstellen. Denn die zusätzlichen Energie-Mengen müssten ja extra für die sogenannten Neukunden beschafft werden. Und das gehe nur zu aktuellen Marktpreisen, sagte Jörg Dorroch, Geschäftsführer der Stadtwerke Georgsmarienhütte.
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