Schulen und Kitas starten nach Osterferien im Szenario B
In Niedersachsens Schulen geht es nach den Osterferien in geteilten Klassen mit Präsenzunterricht weiter. Überschreitet eine Kommune aber die Sieben-Tage-Inzidenz von 100, wird die Notbremse gezogen.
Liegt ein Landkreis oder eine kreisfreie Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen über dem Grenzwert, bedeutet das für die meisten Jahrgänge Unterricht im Szenario C - sie lernen also zu Hause. Andererseits können Kommunen, die an drei Tagen in Folge unter der 100er-Marke liegen, ins Szenario B wechseln - Präsenzunterricht im Wechselmodell. "Wo das Infektionsgeschehen niedrig ist, können vorsichtig mehr Angebote in Kitas und Schulen stattfinden. Wo die Lage angespannt ist, wird automatisch auf Distanzlernen und Notbetreuung umgestellt", sagte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD).
Das gilt bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100
- für alle Schülerinnen und Schüler gilt Präsenzunterricht im Wechselmodell (Szenario B)
- außer in Grundschulen gilt auch am Sitzplatz eine Maskenpflicht
- Schüler, die zur vulnerablen Gruppe gehören oder vulnerable Familienmitglieder haben, können von der Präsenzpflicht befreit werden
- Kindertageseinrichtungen sind im eingeschränkten Regelbetrieb für alle Kinder geöffnet, die Gruppen bleiben unter sich
Das gilt bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100
- weiterhin Szenario B mit Präsenzpflicht an Grundschulen, Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung sowie in Abschlussklassen der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen
- für alle anderen Schulen und Jahrgänge gilt Szenario C (Distanzlernen)
- für die Kinder der Jahrgänge 1 bis 6 wird eine Notbetreuung angeboten
- Kindertageseinrichtungen bieten eine Notbetreuung für maximal 50 Prozent der Kinder einer Gruppe an (Szenario C)
- Angebote der Kindertagespflege können wegen der sehr kleinen Gruppengröße unabhängig von der Inzidenz stattfinden
Präsenzunterricht an Grundschulen, so lange es geht
Die Notbremse für Schulen und Kitas sei in Niedersachsen schon lange eingebaut, sagte Tonne. "Deshalb ist hier einstweilen kein Nachsteuern notwendig." Für die Jüngsten und die Schulabgängerinnen und -abgänger sei sichergestellt, dass sie weiterhin regelmäßig in die Schule gehen könnten. Ebenso sichergestellt sei die Notbetreuung in den Kitas. "Ich hoffe sehr, dass wir diese Möglichkeiten noch möglichst lange beibehalten können", sagte Tonne.
Zweimal wöchentlich Tests für Schüler, Lehrkräfte und Kita-Personal
Weil die Inzidenz landesweit allerdings aktuell stark ansteigt, hat das Kultusministerium einige Sicherungsmaßnahmen geplant. So sollen nach den Osterferien alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zweimal pro Woche getestet werden. Auch im Kita-Bereich sollen die Beschäftigten zweimal pro Woche ein Test-Angebot erhalten. Entsprechende Gespräche mit den Trägerverbänden will das Kultusministerium "zeitnah aufnehmen". Niedersachsen fordert zudem vom Bund, dass alle Lehrkräfte in die zweite Impfpriorität aufrücken und dies nicht nur für Personal an Grundschulen und Förderschulen gilt. Diesbezüglich werde Niedersachsen erneut eine Initiative in die Kultusministerkonferenz einbringen, heißt es aus dem Kultusministerium.
