Regeln für Weihnachtsmärkte in Niedersachsen weiter unklar
Die Landesregierung möchte den Kommunen Weihnachtsmärkte ermöglichen - noch ist aber nicht abschließend geklärt, welche Regeln dabei gelten sollen. Knackpunkte sind der Zugang und die Kontrollen.
Ursprünglich war damit gerechnet worden, dass das Land den Entwurf für die entsprechende Verordnung am Dienstag vorstellt. Doch der Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, musste vertrösten. Es gebe noch Änderungsbedarf, teilte er mit. Knackpunkt ist vor allem, wie der Zugang zu den Weihnachtsmärkten geregelt werden soll. Man wolle für alle Beteiligten - Kommunen, Schausteller und Besucher - eine praktikable Regelung, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. Nun soll am Donnerstag ein neuer, überarbeiteter Entwurf im Sozialausschuss beraten und voraussichtlich am Freitag vorgestellt werden. Sollte es dann keinen Änderungsbedarf mehr geben, könnte die Verordnung schon am Sonnabend in Kraft treten.
Pörksen: "Wir müssen vorsichtig sein"
Die Regierungssprecherin gab zu Bedenken, dass noch nicht absehbar sei, wie sich die Infektionslage in der kälteren Jahreszeit entwickelt. Daher müsse das Land umsichtig sein und könne nicht zu viel "alkoholisiertes Miteinander auf engem Raum" zulassen. Krisenstabsleiter Scholz sagte aber, er sei zuversichtlich, dass auf den Weihnachtsmärkten in Niedersachsen Glühwein ausgeschenkt werden dürfe.
Städtetag hat noch viele Fragen
Einige Kommunen hatten Nachbesserungsbedarf angemeldet. So sagte Städtetagspräsident Ulrich Mädge (SPD) auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa, offene Fragen gebe es etwa bezüglich der Gleichbehandlung von Weihnachtsmärkten und anderer Außengastronomie. Weihnachtsmärkte zu umzäunen sei weder praktikabel noch wünschenswert. Die angedachten Abstände von bis zu 15 Metern zwischen den Buden seien aus Platzgründen an den bisher genutzten Orten schlicht nicht umsetzbar. "Zumal wir möglichst vielen Schaustellern die Möglichkeit geben wollen, das diesjährige Weihnachtsgeschäft wahrzunehmen", betonte Mädge.
Viele Kommunen planen bereits
In Hildesheim soll es nach Angaben eines Sprechers Stände in der Innenstadt geben, sogar in vergleichbarer Zahl wie vor der Pandemie. Allerdings sei dafür auch mehr Fläche vorgesehen. Die Stadt Braunschweig will ihre Pläne konkretisieren, sobald die Verordnung vorliegt. Auch Oldenburg will dann entscheiden, ob ein Markt möglich ist. In Göttingen wurden bereits Zusagen an Budenbetreiber erteilt - unter Vorbehalt. Auch das Citymanagement in Wolfsburg zeigte sich zuversichtlich, dass vom 22. November an ein Weihnachtsmarkt möglich ist. Pläne gibt es auch in Emden. In Hannover wird üblicherweise ein großer Weihnachtsmarkt von der Stadt organisiert. Zusätzlich gibt es mehrere private Märkte. Final entschieden ist aber auch in der Landeshauptstadt noch nichts.
