Politikerliste bei rechtem Reservisten entdeckt
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) soll bei einem als rechtsextrem eingestuften Bundeswehr-Reservisten aus Niedersachsen eine Liste mit Telefonnummern und Privatadressen von Spitzenpolitikern gefunden haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Gegen den Unteroffizier sei umgehend ein Uniformtrage- und Dienstverbot verhängt worden, heißt es. Der Mann sei am Freitag aus einer laufenden Reserveübung genommen worden.
Zweck der Liste noch unklar
Dem Bericht zufolge soll die Liste mit den Namen von 17 Politikern und Prominenten auf dem Computer des Reservisten entdeckt worden sein. Sie wurde offenbar unter Teilnehmern eines rechtsextremen Chats verbreitet. Wer sie wann und zu welchem Zweck erstellt hat, sei noch unklar. Es könne sein, dass die Chat-Teilnehmer die Politiker in Briefen oder durch Anrufe beschimpfen sollten.
Rechtsextreme Äußerungen in Chat
Da der Chat jedoch nach erster Durchsicht des Verlaufs rechtsextrem gewesen sei, müssten die Ermittler auch dem Verdacht nachgehen, dass Chat-Teilnehmer gewalttätige Aktionen gegen die Politiker planten, schreiben die "Spiegel"-Autoren. Eine Sprecherin des MAD sagte, zu etwaig laufenden Operationen könnten keine Angaben gemacht werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz lehnte eine Stellungnahme ab.
