Pandemie lässt in Niedersachsen die Liebe zum Tier wachsen
Aufgrund der Corona-Pandemie verbringen mehr Menschen viel Zeit zu Hause - häufig allein. Einige entdecken dabei ihre Liebe zu Tieren.
Manch einer mag sich in der Isolation auch schlicht den lang gehegten Wunsch erfüllt haben, das Leben mit einem Haustier zu teilen. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, ist zumindest bei einigen Hundeschulen und Tierheimen in Niedersachsen die Nachfrage gestiegen. So hat beispielsweise das Tierheim Oldenburg nach eigenen Angaben in diesem Jahr gut 200 Tiere mehr vermittelt als in den Vorjahren. Die Interessentinnen und Interessenten hätten sich vorher gut informiert, sagt Tierheimleiter Dominic Köppen.
Warteliste bei Hundeschulen
Ein Tierheim in Stadthagen im Landkreis Schaumburg berichtet ähnliches. Dort habe man viele - auch ältere - Tiere vermitteln können. Es gebe aber auch Anrufe von Besitzern, die mit ihren teilweise im Internet gekauften Tieren nun doch nicht klarkämen.
Eine Hundertrainerin aus Hannover erklärt, ihre Warteliste für einen Welpenkurs reiche derzeit bis Februar. Zudem bräuchten nun einige junge Hunde mit auffälligen Verhaltensweisen Unterstützung, da die Schulen im Frühjahr wegen der ersten Welle komplett schließen mussten.
Landestierschutzverband fürchtet Abgaben aus Kostengründen
Der Vorsitzende des Landestierschutzverbands Niedersachsen, Dieter Ruhnke, fürchtet, dass die wirtschaftliche Situation im kommenden Jahr zu einem Problem werden könnte. Wenn Kurzarbeitergeld oder Übergangshilfen ausliefen, könne es einige Tierhalterinnen und Tierhalter geben, die dann gezwungen seien, ihr Tier abzugeben.
