Niedersachsens Kitas und Schulen im Notbetrieb
Trotz Ferienende geht für Eltern die Herausforderung um die Kinderbetreuung weiter. Schulunterricht findet trotz Ferienende meist zu Hause statt. Kitas bieten nur einen Notdienst an.
Die Kita-Landeselternvertretung spricht von Willkür bei der Vergabe der Notgruppen-Plätze, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Kindergärten beziehungsweise Träger legten die Vorgaben der Landesregierung unterschiedlich aus - manche seien streng, manche sehr großzügig, kritisiert Janine Herzberger aus dem Vorstand des Elternvereins. Ob Eltern einen Platz für ihr Kind bekommen, hänge vom Wohnort oder vom Kita-Anbieter ab. "Die Landesregierung hat nichts gelernt", sagt Herzberger.
Schulleiterverband: Lehrer müssen erst mal Kontakt herstellen
Auch die Schulen sind seit Montag wieder im Ausnahmezustand - sie starten mit dem Distanz- oder Wechselunterricht. Kinder und Jugendliche lernen vorerst überwiegend zu Hause. Die Unterrichtsinhalte seien jetzt erst einmal nachrangig, sagt Andrea Kunkel, Vorsitzende des Schulleitungsverbandes in Niedersachsen. Zunächst gehe es darum, Kontakt zu den Schülern aufzunehmen - per Telefon, Internet oder auch persönlich. Eine Garantie, dass dies besser läuft als im Frühjahr, gebe es nicht, so Kunkel zum NDR. Allerdings habe sich das Bewusstsein, dass Lehrer Nähe zu den Kindern herstellen müssen, geschärft.
Kanzleramt kritisiert "vorzeitige Schulöffnung"
Dem Bundeskanzleramt geht die Regelung mit Wechselunterricht für Grundschüler und Abschlussjahrgänge in Niedersachsen nicht weit genug. "Die vorzeitige Schulöffnung ist sehr eindeutig gegen den Geist der Beschlüsse von Bund und Ländern", sagte Staatsminister Hendrik Hoppenstedt (CDU) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). "Die Schule ist ein normaler Infektionsort. Es gibt keine Erkenntnisse, dass es in den Schulen besser ist als im Rest der Gesellschaft." Eine Sprecherin der Landesregierung wies den Vorwurf zurück. "Das Vorgehen in Niedersachsen bewegt sich selbstverständlich innerhalb des zwischen Bund und Ländern vereinbarten Rahmens", sagte sie der HAZ.
Regelung gilt vorerst bis Monatsende
Bis Ende des Schulhalbjahres am 29. Januar werden Grundschüler ab dem 18. Januar in wechselnden Gruppen in der Schule und zu Hause unterrichtet. Altere Schüler müssen den Unterrichtsstoff komplett zu Hause lernen. Ausnahme sind Abschlussjahrgänge wie bei Abiturienten, sie werden ebenfalls im sogenannten Szenario B im Wechsel unterrichtet. Für Schüler der Jahrgänge 1 bis 6, die gerade nicht in der Präsenzlerngruppe sind, sollen Schulen eine Notbetreuung anbieten.
