Niedersachsen: Impfzentren planen Aktionen für U-18-Jährige
Ab Ende August soll es in Niedersachsen erneut Sonder-Impfaktionen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren geben. Die Impfzentren arbeiten derzeit an konkreten Konzepten.
Die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, zeigte sich in der wöchentlichen Pressekonferenz am Dienstag zuversichtlich, dass nach der gestrigen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) die Nachfrage in der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen weiter zunimmt. "Wir gehen davon aus, dass wir mit der Empfehlung noch eine ganze Reihe weiterer Eltern und Jugendlicher überzeugen können", sagte Schröder. Schon jetzt seien in Niedersachsen 30,9 Prozent der Unter-18-Jährigen mindestens einmal geimpft und 14 Prozent von ihnen bereits ein zweites Mal. Damit sei Niedersachsen nach Schleswig-Holstein bundesweiter Spitzenreiter.
Impfungen für U-18-Jährige vielerorts ohne Termin
Termine und konkrete Aktionen für die Impfungen von Kindern und Jugendlichen in den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten sollen laut Schröder am Mittwoch oder Donnerstag auf der Internetseite der Landesregierung veröffentlicht werden. Darüber hinaus böten viele Impfzentren Unter-18-Jährigen an, sich auch ohne Termin gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Auch arbeite das Kultusministerium an Plänen, zum Schulstart nach den Sommerferien Impfungen an Schulen anzubieten.
Neue Corona-Verordnung ist in Arbeit
Die Landesregierung arbeitet unterdessen an einer neuen Corona-Verordnung, die am 25. August in Kraft treten soll, wie Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte. Ein erster Entwurf werde am Dienstagabend an die Landtagsabgeordneten und die kommunalen Spitzenverbände rausgehen und am Mittwoch im Sozialausschuss vorgestellt. Änderungswünsche würden dann am Wochenende und am Montag diskutiert und geprüft. Die Landesregierung will den Entwurf der neuen Verordnung dann am kommenden Dienstag im Rahmen der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz vorstellen.
Abschied vom Stufenplan
Details aus dem Entwurf wollte Pörksen nicht vorab bekannt geben. Sie verwies lediglich darauf, dass er wesentliche Eckpunkte des Bund-Länder-Beschlusses aus der vergangenen Woche enthalte, unter anderem spiele das Thema 3G eine große Rolle. Dabei geht es darum, dass künftig etwa Restaurant- und Kinobesuche nur für nachweislich Geimpfte, Genesene und Getestete möglich sein sollen. Bei der Bewertung der Infektions-Lage solle zudem die Inzidenz durch andere Aspekte ergänzt werden, so Pörksen. Vom Stufenplan werde man sich verabschieden. Dennoch solle es auch künftig Warnstufen geben und man werde die weitere Entwicklung sehr intensiv beobachten.
Ein Viertel der Infektionen durch Reiserückkehrer
Seit vier Wochen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen laut Krisenstabs-Vizechefin Schröder wieder deutlich an. Fast ein Viertel der aktuellen Infektionsfälle stehe im Zusammenhang mit Urlaubsreisen. Dieser Trend ist auch in Hamburg und Schleswig-Holstein zu beobachten, wo die Schulferien bereits beendet sind. Ein Großteil der Reiserückkehrer halte sich aber an die Regeln bezüglich Testpflicht und Quarantäne. Trotz steigender Infektionszahlen sei die Sterberate in Niedersachsen aktuell sehr niedrig, so Schröder. "Das belegt, dass das Impfen erfolgreich ist." Auch die Situation in den Krankenhäusern sei recht stabil. Sie wies aber erneut darauf hin, dass eine Krankenhauseinweisung in der Regel erst zwei bis vier Wochen nach dem Nachweis einer Infektion erfolge.
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