Niedersachens Lehrerverband beklagt Personalmangel
Niedersachsen startet nach Einschätzung des Lehrerverbandes VNL mit massiven Personalproblemen ins neue Schuljahr. Das zuständige Ministerium sieht die Lage nicht ganz so düster.
Die aktuelle Lage "entspricht eher einer Notversorgung und wird den Kindern nicht mehr gerecht", sagte der Vorsitzende des Verbandes niedersächsischer Lehrkräfte, Torsten Neumann. An Haupt-, Real- und Oberschulen sowie teilweise an den Grundschulen gebe es landesweit zu wenig Fachpersonal. Man gehe im kommenden Schuljahr davon aus, dass wieder viele Schulen ihre Lehrkräfte an andere Schulen abordnen müssten. Durch das Distanzlernen während der Corona-Pandemie sei der Mangel nicht so stark aufgefallen. Wenn nun aber der Präsenzunterricht wieder losgehen solle, würde das Problem wieder deutlich zu Tage treten. Eine Lösung sei nicht in Sicht - viele Lehrkräfte gingen absehbar in Rente.
Kultusministerium: Bilanz erst Ende des Jahres
Laut Kultusministerium sind von den rund 2.000 veröffentlichten Stellen bislang rund 1.600 besetzt worden. Für die kommenden Woche werde mit weiteren Einstellungen gerechnet. Auch nach dem Beginn des Schuljahres seien weitere Besetzungen möglich. Endgültig Bilanz könne erst zum Jahresende gezogen werden. Bislang habe man 2021 bereits mehr Lehrkräfte einstellen können als aus dem Dienst ausgeschieden seien.
Neumann: Fehler im System
Der VNL-Vorsitzende Neumann sieht das Problem im mangelnden Nachwuchs. Besonders auf dem Land könne man oft keine neuen Fachkräfte mehr gewinnen. Aus Sicht von Neumann ist die Statistik des Kultusministeriums nicht mehr "up to date". Man müsse mehr Lehrer einplanen und das ganze System überdenken.
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