Neue Corona-Tests nach Ausbruch in Glaubenszentrum
Drei Wochen nach einem Corona-Ausbruch in einem Glaubenszentrum in Bad Gandersheim sind erneut 118 Menschen getestet worden. Die Kontaktpersonen von Infizierten befinden sich in Quarantäne.
Mit der Aktion soll nach Angaben des Landkreises Northeim sichergestellt werden, dass sich niemand unwissentlich angesteckt hat. Die Quarantäne ist bis Donnerstag befristet. Mit Ergebnissen der neuerlichen Tests wird im Laufe des Mittwochs gerechnet, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Ansteckungen über Umwege möglich
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Glaubenszentrums durften sich in dieser Zeit ausschließlich in ihnen zugewiesenen Kohorten bewegen, die nach Infizierten und Nichtinfizierten unterteilt waren. "Trotz dieser Kohortenbildung sind Ansteckungen über Umwege, zum Beispiel durch sogenannte Haushaltskontakte, möglich", erklärte Regina Pabst, Leiterin der Gesundheitsdienste beim Landkreis Northeim. In größeren Gruppen können sich so auch während der Quarantäne noch längere Infektionsketten bilden.
"Lange Quarantänezeit belastet"
Eine sehr lange Quarantänezeit sei für alle Betroffenen eine erhebliche Belastung, so Pabst. "Wir wären froh, wenn wir die Quarantäne mit Ablauf des 5. November aufheben könnten. Es wäre für die Mitglieder des Glaubenszentrums sicherlich beruhigend, wenn der Nachweis erbracht wird, dass das Infektionsgeschehen beendet ist. "Deshalb sollen die Ergebnisse der erneuten Testung als Grundlage dienen, ob die Quarantäne wie geplant aufgehoben werden kann", erklärte die Leiterin des Gesundheitsdienstes
Mehr als 260 Menschen in Quarantäne
Im Oktober hatten sich mehr als 120 Besucher und Mitarbeiter des Gandersheimer Glaubenszentrums mit Corona infiziert. Ihre Kontaktpersonen waren damals negativ getestet worden. Mehr als 260 Menschen mussten anschließend in Quarantäne. Nach dem Ausbruch hatte sich die Staatsanwaltschaft Braunschweig eingeschaltet und Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen die Corona-Auflagen aufgenommen.
