Moderna-Vakzin: Erste Dosen in Niedersachsen verimpft
In Osnabrück und Oldenburg haben am Freitag die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff der US-amerikanischen Firma Moderna begonnen. Es ist das zweite in der EU zugelassene Vakzin.
Nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums wurde die Impfung in beiden Städten in Krankenhäusern verabreicht. In Oldenburg erhielten Mitarbeiterrinen und Mitarbeiter von Corona-Stationen und Krebsstationen das Vakzin. "Wir können mit diesem Impfstoff eine weitere wichtige Gruppe impfen", sagte Oldenburgs Sozialdezernentin Dagmar Sachse am Freitag.
Klinikpersonal in Osnabrück geimpft
In Osnabrück wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zwei Krankenhäusern geimpft, wie ein Stadtsprecher sagte. Ihm zufolge stehen der Stadt 1.200 Moderna-Dosen zur Verfügung, diese Impfungen sollen im Laufe von vier bis fünf Tagen abgeschlossen werden. Von den 6.000 Dosen der ersten Moderna-Lieferung für Niedersachsen wurden bisher 2.600 weiterverteilt. Die restlichen Dosen werden für die notwendige zweite Impfung aufgehoben.
16 Tiefkühl-Fahrzeuge im Einsatz
Der erste in Deutschland eingetroffene Moderna-Impfstoff war Anfang der Woche in der Artland-Kaserne Quakenbrück angekommen und von dort an alle Bundesländer verteilt worden. Weitere Lieferungen in steigendem Umfang werden zunächst im Zwei-Wochen-Rhythmus erwartet. Demnach soll Niedersachsen in der letzten Januarwoche die nächste Lieferung mit 8.400 Dosen bekommen, in der letzten Februarwoche sollen es bereits 64.800 Dosen sein. Die für Niedersachsen vorgesehen Impfdosen werden von dem Logistik-Unternehmen Hellmann verteilt. Die Osnabrücker Firma hat dafür 16 Tiefkühl-Fahrzeuge im Einsatz.
Weil drängt auf Zulassung von AstraZeneca-Impfstoff
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat unterdessen von der Europäischen Union mehr Tempo bei der Zulassung des Corona-Impfstoffes des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca gefordert. Er begreife nicht, warum bestimmte Impfstoffe in Europa später zugelassen werden als im Rest der Welt, sagte Weil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir jetzt so schnell wie möglich die Zulassung für den Impfstoff von AstraZeneca bekommen." Da dieses Vakzin leichter zu lagern ist, könnten dann auch Tausende Hausärzte in die Impfkampagne einsteigen, so Weil. Das wäre ein "Durchbruch". AstraZeneca hat am Dienstag eine Genehmigung für seinen Impfstoff beantragt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will den Antrag bis Ende Januar prüfen.
