Mehr Angriffe auf Justizvollzugsbeamte in Niedersachsen
In Niedersachsen ist die Zahl der tätlichen Angriffe auf Bedienstete im Justizvollzug im vergangenen Jahr gestiegen. Durchschnittlich wurde ein Fall pro Woche erfasst.
Das teilte das Justizministerium mit. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 52 tätliche Angriffe auf Justizvollzugsbedienstete registriert und damit zwölf mehr als im Jahr davor. Auch in früheren Jahren war die Zahl niedriger. 2019 waren es den Angaben zufolge 43 Angriffe, im Jahr 2018 sogar nur 35. Laut Justizministerium gibt es einige Fälle, in denen die Beamtinnen und Beamten nach solch einem Vorfall dienstunfähig sind und mindestens einen Tag ausfallen. Die Zahl dieser Fälle sank allerdings im Vergleich zu den Vorjahren: 2022 verzeichnete das Ministerium acht Fälle. Im Jahr davor waren es den Angaben zufolge noch 14. Im Jahr 2020 gab es 15 Fälle von Dienstunfähigkeit und im Jahr 2019 sogar noch 18.
VNSB: "Weniger Respekt, mehr auffällige Gefangene"
Gründe für den Anstieg der Gewalt ist nach Ansicht des Verbandes Niedersächsischer Strafvollzugsbediensteter (VNSB) zum einen fehlender Respekt. Zum anderen nehme die Zahl der psychisch auffälligen Gefangenen in den Gefängnissen zu, hieß es. Kommt es zu einem Angriff, wird der Vorfall laut Ministerium an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Zudem erteile gegebenenfalls die Justizvollzugsanstalt besondere Sicherungsmaßnahmen gegen den Gefangenen, so eine Sprecherin. Ihren Angaben nach gibt es in Niedersachsen derzeit rund 3.900 Justizvollzugsbedienstete.