Lingen: Mit Drogen getränkte Briefe ins Gefängnis geschickt
Wegen des Handels mit Betäubungsmitteln ermittelt die Polizei im Landkreis Emsland gegen mindestens 20 Häftlinge und drei mutmaßliche Mittäterinnen und Mittäter.
Es bestehe der Verdacht, dass mit Drogen getränkte Briefe in einen Standort der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lingen geschmuggelt worden seien, teilte die Polizei am Freitag mit. Dabei soll es sich um sogenannte neue psychoaktive Substanzen handeln. Diese bestehen nach Angaben der Polizei aus einem Gemisch aus legalen Kräutern und Chemikalien. Zusammen entstünden daraus verbotene Substanzen, mit der die Täter Briefe einsprühten. "Die als Anwaltsschreiben oder private Familienpost getarnten Schriftstücke wurden dann in den Haftzellen zerkleinert, verkauft und zusammen mit Tabakwaren konsumiert", hieß es weiter.
Präparierte Briefe können nur im Labor entdeckt werden
Die so präparierten Briefe seien geruchslos und könnten nur durch eine Laboruntersuchung entdeckt werden. Mitte August durchsuchten die Ermittler insgesamt 24 Zellen an zwei Standorten der JVA Lingen und drei Privatwohnungen in Geeste. Dabei wurden Beweismittel beschlagnahmt. Im Visier hat die Polizei neben den verdächtigen Gefängnisinsassen auch mutmaßliche Komplizen außerhalb der JVA. Die Ermittlungen laufen weiter.
