Landesarmutskonferenz warnt vor Folgen der Corona-Krise
Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen befürchtet angesichts der Corona-Pandemie eine Verschärfung der Armut im Land. Das Problem werde zur Zeit übersehen.
"Als Folge von Corona wird die Armut weiter zunehmen und jeder Lockdown verschärft die Situation zusätzlich", sagte Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze. Die Zahl der Insolvenzen und damit auch die der Arbeitslosen werde deutlich zunehmen. In den aktuellen Diskussionen über zusätzliche Fördermittel für Konzerne, außerordentliche Wirtschaftshilfen und Umsatzerstattungen für Betriebe oder Steuererleichterungen für Homeoffice würden Armut und ihre Folgen fast völlig ausgeblendet.
Mehrere Sofortmaßnahmen gefordert
Die Landesarmutskonferenz fordert deshalb eine Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze und der Grundsicherung um 100 Euro sowie ein einmaliges Corona-Geld in Höhe von 1.000 Euro für Bedürftige zur Deckung von Sonderausgaben in der Pandemie. Auch kostenlose Corona-Masken und Tests für Arme sowie die Anmietung von Hotels zur Unterbringung von Wohnungslosen seien wichtig. Superreiche müssten durch eine Vermögensabgabe an der sozial gerechten Finanzierung der Krisenfolgen beteiligt werden, so die Forderung.
