Land will Corona-Tests für ankommende Flüchtlinge

Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen plant, Geflüchtete künftig bei der Einreise auf das Coronavirus zu testen. "Wir erarbeiten gerade ein Konzept, wie verdachtsunabhängige Kontrollen aussehen sollen", sagte Hannah Schmitz von der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Mittwoch. Wenige Stunden zuvor war bekannt geworden, dass 22 Menschen im Grenzdurchgangslager Friedland mit dem Virus infiziert seien. Die Pläne stünden nicht mit dem aktuellen Ausbruchgeschehen in Zusammenhang, hieß es vonseiten der Behörde. Die Kontrollen seien seit einiger Zeit im Gespräch. Bisher war es so, dass ausschließlich Menschen mit Symptomen getestet wurden.
Infizierte und Familien in Quarantäne
So wie am Wochenende in Friedland: Eine Familie hatte Krankheitsanzeichen gezeigt. Daraufhin ließ der Landkreis Göttingen 196 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter testen. 20 weitere Menschen waren beim ersten Durchgang nicht zugegen und sollen am Donnerstag untersucht werden. Die infizierten Bewohner und ihre Familien seien in einem separaten Gebäude in Quarantäne gekommen, hieß es vonseiten der Landesaufnahmebehörde. Die Verteilung von Asylsuchenden und Spätaussiedlern aus Friedland auf die Kommunen sei vorübergehend ausgesetzt. Ob der Ausbruch auf die Familie zurückzuführen ist oder diese als erste Anzeichen für die Erkrankung hatten, steht nicht fest.
Keine weiteren Fälle in Aufnahmeeinrichtungen
Derzeit wohnen nach Angaben der Behörde 2.817 Geflüchtete in den niedersächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen in Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig, Bramsche (Landkreis Osnabrück), Bad Fallingbostel (Landkreis Heidekreis) und Friedland. Pro Tag kämen im Schnitt 20 Personen nach Niedersachsen. Abgesehen von der Einrichtung Friedland gebe es keine weiteren Fälle. Eine Person mit grippeähnlichen Symptomen sei in Osnabrück getestet worden. Das Ergebnis stehe noch aus.
