Krankenhausgesellschaft fordert deutlich mehr Geld vom Land
Nach Angaben der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) stehen 41 dringend notwendige Bauprojekte auf der Warteliste. Mit 2,2 Milliarden Euro sei der Investitionsstau so hoch wie nie zuvor.
Nach Angaben des Verbandes gefährde die Situation mittelfristig die stationäre Versorgung. "Die vom Land zur Verfügung gestellten Fördermittel für Baumaßnahmen in Höhe von derzeit 120 Millionen Euro jährlich reichen nicht ansatzweise aus, um die anfallenden Investitionskosten der Krankenhäuser zu decken", teilte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Hans-Heinrich Aldag, mit. Die Summe müsse verdoppelt werden. Das Land habe bislang 30 Millionen Euro mehr in Aussicht gestellt.
Gesellschaft beruft sich auf Expertengremium
Das Budget reiche nur, um aktuell laufende Projekte zu Ende zu führen. 41 weitere Bauvorhaben sind laut Krankenhausgesellschaft bereits anerkannt und abschließend baufachlich geprüft, könnten aber aufgrund der Kosten nicht angegangen werden. Auch für die Digitalisierung des Gesundheitswesens müsse es ein Investitionsprogramm geben, so die Forderung der NKG. Sie beruft sich auch auf ein Expertengremium des Landtages, das ebenfalls zu dem Schluss gekommen sei, dass das Land mehr in die Kliniken investieren muss.
Verbandsdirektor: Kliniken seit Jahren unterfinanziert
Die Kliniken seien auf Investitionen des Landes angewiesen, um in die Jahre gekommene Infrastruktur zu modernisieren, teilte die Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur am KRH Klinikum Region Hannover, Barbara Schulte, mit. "Kliniken sind nicht mehr in der Lage, ausreichend Gewinne zu erwirtschaften, um diese Maßnahmen aus Eigenmitteln zu finanzieren." Der Verbandsdirektor der Krankenhausgesellschaft, Helge Engelke, erklärte, die Politik habe die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten während der Pandemie immer wieder gelobt, gleichzeitig seien die Kliniken seit Jahren unterfinanziert.
