Kommunalverbände für Aus von Weihnachtsmärkten und Discos
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen fordern der Niedersächsische Landkreistag und der Städte- und Gemeindebund strengere Maßnahmen. Im Visier haben sie vor allem Weihnachtsmärkte und Discos.
"Ich habe kein Verständnis dafür, dass Virenschleudern wie Shisha-Bars und Diskotheken weiterhin geöffnet bleiben dürfen", sagte Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Meyer forderte die Landesregierung auf, zumindest eine konsequente Beschränkung der Besucherzahlen oder besser noch eine Schließung zu verfügen.
Corona-Bußgeldkatalog gefordert
Außerdem sprach er sich dafür aus, zügig einen überarbeiteten Corona-Bußgeldkatalog vorzulegen. "Wir müssen den Druck auf die Betreiber jetzt massiv erhöhen, die vorgegebenen Regeln auch strikt einzuhalten", betonte Meyer. Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen hat die Vorstellung eines neuen Bußgeldkataloges unterdessen für die kommende Woche in Aussicht gestellt.
NSGB: Weihnachtsmärkte lieber absagen
Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) hat ebenfalls große Sorgen mit Blick auf die Weihnachtsmärkte, die das Land zwar unter strengen Auflagen, aber grundsätzlich nach wie vor erlaubt. "Es finden momentan schon sehr viel kleinere Veranstaltungen nicht mehr statt. Vermutlich müssen auch Weihnachtsmärkte eher generell abgesagt werden", sagte NSGB-Präsident Marco Trips der NOZ. "Wir brauchen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle noch deutlich striktere Vorgaben."
Montgomery gegen Weihnachtsmärkte und Silvesterfeiern
Ins gleiche Horn stößt auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery. Er hält eine strikte Reduzierung der Kontakte für nötig, um die Infektionskurve wieder zu senken. "Wir sollten deswegen die Weihnachtsmärkte bundesweit schließen", sagte Montgomery der Funke Mediengruppe. "Es bringt nichts, die Weihnachtsmärkte in der einen Region zu verbieten, wenn die Leute dann in eine andere fahren, wo sie noch geöffnet sind." Länder und Kommunen sollten zudem zu Silvester größere Feiern, Feuerwerk und private Böllerei flächendeckend untersagen. Das verhindere nicht nur Ansteckungen, sondern entlaste auch die Notfallambulanzen. Sollten die Inzidenzen weiter steigen, hält Montgomery auch Ausgangssperren für denkbar.
