Kanzlerkandidat Scholz: Zuspruch aus Niedersachsen
Die SPD will mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2021 gehen. Das Parteipräsidium und der Parteivorstand haben den amtierenden Vizekanzler einstimmig nominiert. In der niedersächsischen SPD findet die Kandidatur bisher großen Zuspruch. Allen voran lobte Ministerpräsident Stephan Weil den neuen Hoffnungsträger. Mit Scholz könne die SPD wohlgemut in den Wahlkampf gehen. Scholz habe bereits in vielen Ämtern gezeigt, dass er regieren könne. Die Menschen trauten ihm die Nachfolge von Merkel zu, so Weil.
Weil begrüßt frühe Festlegung
Außerdem begrüßte Weil, dass die SPD schon jetzt ihren Kandidaten hat. "Wir haben keine endlose Personaldiskussion, so können wir geschlossen in eine sicherlich schwierige Wahl gehen", sagte der Landeschef dem NDR in Niedersachsen. Man sei mit Scholz schon auf dem Feld, während sich die anderen noch warmlaufen würden, fügte Weil mit Blick auf die Kandidatensuche der Union an. Die SPD Niedersachsen werde Scholz nach Kräften dabei unterstützen, der nächste Bundeskanzler zu werden.
Flügel stehen hinter Scholz
Auch die niedersächsische SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller aus Varel und Sprecherin des konservativen Seeheimer Kreises hält Scholz für den richtigen SPD-Kanzlerkandidaten. Gerade jetzt in der Corona-Krise habe er gezeigt, dass er solide sozialdemokratische Politik mache. Der Streit zwischen den unterschiedlichen Flügeln in der SPD sei beigelegt. Das sieht auch die stellvertretende Sprecherin der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagesfraktion, Kerstin Tack aus Hannover, so. Sie findet, dass Scholz in den vergangenen Monaten bewiesen habe, dass er die SPD in ihrer ganzen Breite vertreten könne.
Kritik von CSU- und Grünen-Chef
Während die SPD fast einhellig und flügelübergreifend die Kandidatur von Scholz begrüßt, gibt es von anderen Parteien Kritik. CSU-Chef Markus Söder ebenso wie Grünen-Parteichef Robert Habeck halten die Kandidatenkür für zu früh. Niedersachsens CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann bescheinigte dem Bundesfinanzminister zwar, einen guten Job zu machen. "Aber an seiner irrlichternden SPD wird er schnell verzweifeln und vermutlich scheitern", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
