Inflation steigt weiter: Viele Kliniken massiv unter Druck
Die Inflation in Niedersachsen ist im Mai weiter gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im April lag die Inflationsrate bei 6,9 Prozent.
Die größten Preisanstiege verzeichnete das Landesamt für Statistik (LSN) im Bereich Verkehr sowie Haushaltsenergie. Dieselkraftstoff sei gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp 55 Prozent teurer geworden, leichtes Heizöl um fast 105 Prozent, so das LSN. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich mit 10,7 Prozent überdurchschnittlich. Bundesweit sieht die Entwicklung ähnlich aus - die Inflation liegt mit 7,9 Prozentsogar noch höher als in Niedersachsen.
Krankenhausgesellschaft sieht Kliniken gefährdet
Angesicht der Entwicklung fordert die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) Hilfe vom Land für die Kliniken. Ohne politische Unterstützung sei die flächendeckende stationäre Versorgung in Niedersachsen gefährdet, sagte der NKG-Vorsitzende Hans-Heinrich Aldag am Montag. Bereits vor den aktuellen Kostensteigerungen seien viele Krankenhäuser durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wirtschaftlich angeschlagen. Mehr als drei Viertel der 168 Krankenhäuser seien mittel- bis langfristig in der Existenz bedroht, so die NKG.
Preisanstieg von 2,3 Prozent kalkuliert
Die hohe Inflation verschärft nun die Lage. Bei den Planungen für das Jahr 2022 sei nur ein Preisanstieg von 2,32 Prozent berücksichtigt worden, hieß es. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen könnten die Kliniken Kostensteigerungen bei Medikamenten, Energie, medizinischen Produkten und Lebensmitteln nun nicht unmittelbar weitergeben. Die Krankenhäuser benötigten daher sofortige Hilfe in Form eines kurzfristig einzuführenden Rechnungszuschlags, so die NKG.