Immobilienpreise in Niedersachsen erneut gestiegen
Die Immobilienpreise in Niedersachsen sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Privat genutzte Wohnhäuser kosteten im Schnitt fast 15 Prozent mehr als im Vorjahr.
So lag der Preis für ein durchschnittliches gebrauchtes Einfamilienhaus im vergangenen Jahr bei 275 000 Euro - im Jahr 2020 waren es noch 240.000 Euro, wie aktuelle Daten aus dem niedersächsischen Innenministerium zeigen. "Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort, die Immobilienpreise steigen weiter an", sagte Minister Boris Pistorius am Montag. Der Gesamtumsatz mit Immobilien stieg auf den Rekordwert von 28,7 Milliarden Euro. Vor allem bei Wohnimmobilien gebe es eine Angebotslücke, so Pistorius. Der Markt für Wirtschaftsimmobilien sei ausgeglichener, die Preise von Bauland für die gewerbliche und geschäftliche Nutzung sind demnach mit fünf Prozent etwas weniger gestiegen.
Günstig ist es in Holzminden und Northeim
Am tiefsten müssen Hauskäufer in Hannover in die Tasche greifen. Dort kostete ein gebrauchtes, frei stehendes Einfamilienhaus im vergangenen Jahr durchschnittlich 620.000 Euro. Überdurchschnittlich hoch waren die Preise auch in Göttingen (500.000 Euro), Braunschweig (460.000 Euro) sowie Wolfsburg und Osnabrück (jeweils 455.000 Euro). In ländlicheren Gegenden waren Häuser vergleichsweise günstig, vor allem in den Landkreisen Holzminden (120.000 Euro) und Northeim (144.000 Euro).
Hannover auch bei Eigentumswohnungen am teuersten
Teurer geworden sind auch Eigentumswohnungen. Im Erstbezug kosteten sie im landesweiten Durchschnitt etwa 3.300 Euro pro Quadratmeter - zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die Preise für ältere Wohnungen sind demnach sogar um 15 Prozent gestiegen. Wie bei den Einfamilienhäusern lag auch hier Hannover an der Spitze.
Bedeutung des Immobilienmarktes wächst
Ob der Preisboom durch die gestiegene Inflationsrate und eine mögliche Anhebung der Zinsen in absehbarer Zeit gestoppt oder zumindest abgeschwächt wird, bleibe abzuwarten, sagte Minister Pistorius. Nach Ansicht von Experten gebe es derzeit keine Anzeichen für eine Immobilienblase. Für die Volkswirtschaft bekomme der Handel mit Häusern und Grundstücken allerdings eine immer größere Bedeutung. So habe der Immobilienmarkt im Jahr 2010 gut fünf Prozent der Wertschöpfung in Niedersachsen ausgemacht, im vergangenen Jahr seien es bereits mehr als neun Prozent gewesen. Die Angaben beruhen auf der Auswertung aller notariell beurkundeter Grundstückskaufverträge.
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