Hunderte Schulbeschäftigte beteiligen sich an Warnstreiks
In Niedersachsen haben am Mittwoch nach Gewerkschaftsangaben mindestens 700 Schulbeschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Es beteiligten sich angestellte Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiter.
Zu den Warnstreiks hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aufgerufen. Aktionen gab es nach Gewerkschaftsangaben in Braunschweig, Göttingen, Hameln, Hannover, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst der Länder. Die niedersächsische GEW will nach eigenen Angaben auf die "Blockadehaltung der Arbeitgeber" hinweisen und sie zu einem Angebot für die dritte Verhandlungsrunde Ende November in Potsdam bewegen. In Niedersachsen gibt es etwa 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Schulen. 24.000 von ihnen sind Tarifbeschäftigte, also nicht verbeamtet und durften sich daher an dem Streik beteiligen.
Auch Pflegekräfte protestieren
In Hannover zogen nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di etwa etwa 800 junge Landesbedienstete in einem Protestzug zum Landtag - darunter etwa angehende Pflegekräfte von Unikliniken und studentische Beschäftigte von Hochschulen. Sie waren laut ver.di aus ganz Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hamburg angereist. Sylvia Bühler, Mitglied im Bundesvorstand der Gewerkschaft, sagte bei einer Rede, die Situation der Auszubildenden im Gesundheitswesen habe sich während der Pandemie verschärft. "Gute Ausbildung im Gesundheitswesen braucht Zeit für geplante Anleitung, doch daran fehlt es an allen Ecken und Enden. Genug Personal bekommt man aber nur bei besseren Arbeitsbedingungen."
Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Gehalt
Im aktuellen Tarifstreit hatte die Gewerkschaft erst am Dienstag die Landes-Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern in dem Konflikt für die bundesweit mehr als eine Million Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen sogar 300 Euro mehr. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) wies die Forderungen als unrealistisch zurück.
