Hannover: Toter an Haltestelle - Angeklagter gibt Schüsse zu
Nach dem tödlichen Schuss auf einen 34-Jährigen an einer Haltestelle in Hannover hat der Angeklagte zugegeben, fünf Schüsse abgefeuert zu haben. Er sagte, vor der Tat überfallen worden zu sein.
Zu Prozessbeginn am Dienstag sagte der Angeklagte, nur vor der Mordkommission aussagen zu wollen und sorgte damit für Unverständnis vor Gericht. Gegenüber einer Hauptkommissarin äußerte er sich jetzt umfassend, wie es aus seiner Sicht zu dem tödlichen Schuss Ende Februar kam. Beim Aussteigen aus der Straßenbahn in Döhren sei auf ihn eingeschlagen und an seinen Haaren gezogen worden, zitierte die Kommissarin am Freitag aus der Vernehmung des 22-Jährigen. Der Angeklagte habe dies als Überfall gewertet, seine "Knarre" gezogen und zunächst zwei Warnschüsse in die Luft abgefeuert. Dann zog das spätere Opfer laut Aussage des 22-Jährigen ein Messer. Daraufhin habe er zuerst auf eine Glaswand geschossen und dann zwei Schüsse auf den 34-Jährigen und seinen Bruder abgegeben.
Keine Angaben darüber, warum Angeklagter Waffe trug
Dazu, warum er jetzt aussagte und nicht bereits am ersten Verhandlungstag vor Gericht, machte der 22-Jährige laut der Polizistin keine Angaben. Er habe sich ebenfalls nicht dazu geäußert, warum er eine Schusswaffe dabei hatte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Totschlag und Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Er soll einen 34-Jährigen mit einem Schuss in den Bauch tödlich verletzt haben. Den Tod der beiden Brüder habe er billigend in Kauf genommen, so die Anklage. Der 22-Jährige wurde in der Wohnung seiner Mutter in Hameln festgenommen.