Grüne kritisieren Rot-Schwarz für Sparkurs an Hochschulen
Die Wissenschaft im Land leidet nach Ansicht der Grünen unter einem zunehmenden Sparzwang. Es fehle Geld für Professuren, Sanierungen und Neubauten.
Das rüttele "an den Grundfesten des Hochschulstandortes Niedersachsen", kritisierte die Grünen-Abgeordnete Eva Viehoff am Donnerstag im Landtag. Für dieses Jahr sei die Grundfinanzierung der Hochschulen um fast 25 Millionen Euro gekürzt worden.
Uni Hannover prüft Klima-Institut, Göttingen streicht Lichtenberg-Kolleg
Allein an der Universität Hannover stünden 22 Professuren zur Disposition, darunter das gesamte Institut für Meteorologie und Klimatologie. Auch die TU Brauschweig ächze unter dem Spardiktat, so Viehoff. Erst seien erfolgreich Juniorprofessuren eingeworben worden und jetzt sei unklar, ob diese Stellen besetzt und langfristig gehalten werden könnten. An der Universität Göttingen sei zudem das Lichtenberg-Kolleg im Rahmen des Sparprogramms gestrichen worden. Eine Entscheidung, die international zu Protesten geführt habe, so die Grünen-Politikerin.
Thümler verweist bei Einsparungen auf Heinen-Kljajić
Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) wies die Kritik zurück und nannte es wohlfeil, angesichts finanzieller Zwänge so zu tun, als sei "alles möglich". Ein Teil der Einsparungen gehe noch auf die Politik seiner Vorgängerin von den Grünen, Gabriele Heinen-Kljajić, zurück. Thümler warf den Grünen zudem vor, an den Hochschulen und unter den Studierenden Unruhe zu stiften. Rückendeckung bekam der Minister vom CDU-Abgeordneten Jörg Hilmer. Die Landesregierung würde sogar noch mehr in die Wissenschaft stecken als seinerzeit die Ministerin. Thümler repariere nun die Schäden des "grünen Abbruchhammers".
DGB sieht Investitionsbedarf von vier Milliarden Euro
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte den Investitionsbedarf an den niedersächsischen Hochschulen Anfang Februar auf 4,3 Milliarden Euro beziffert. Der DGB schlug dafür die Schaffung einer landeseigenen Hochschulentwicklungsgesellschaft vor.
