Evangelische Kirche will weiter auf 3G-Regel verzichten
Soll die 3G-Regel auch für Gottesdienste gelten? Einige Kirchenvertreter möchten keine Menschen ausgrenzen, die sich nicht impfen lassen wollen und kein Geld für Tests übrig haben. Andere warnen.
In der evangelischen Kirche wird darüber diskutiert, ob weiterhin auch ungeimpfte und ungetestete Menschen in die Gottesdienste dürfen. Die Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen empfehle ihren Gemeinden, auf die 3G-Regel zu verzichten, sagte deren Bevollmächtigte, Kerstin Gäfgen-Track, am Mittwoch in Hannover. Gäfgen-Track betonte, es gebe Menschen, die sich nicht kurzfristig testen lassen oder die Kosten dafür aufbringen können. Es habe sich gezeigt, dass die Abstands- und Hygieneregeln in den Gottesdiensten eingehalten würden. Zudem seien religiöse Veranstaltungen in der Corona-Verordnung ausdrücklich von der Pflicht zu 3G- oder 2G-Regelungen ausgenommen.
Kirche darf kein "Hort von Impfskeptikern" werden
Der scheidende theologische Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thies Gundlach, sprach sich dagegen für die Anwendung der 3G-Regel aus. Er warnte davor, die gesellschaftlichen Impfbemühungen zu unterlaufen. "Die Kirche sollte nicht zum Hort von Impfskeptikern werden, weil wir denken, dass ein Gottesdienst in jedem Fall zugänglich sein sollte", so Gundlach. Allerdings liege die Entscheidung dazu bei den 20 evangelischen Landeskirchen, sagte Gundlach.
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