Enttäuschende Getreideernte für Landwirte in Niedersachsen
2021 war kein Dürrejahr. Dennoch ist die Getreideernte in Niedersachsen durchwachsen ausgefallen. Es gibt zwar regionale Unterschiede, insgesamt liegt die Ausbeute aber unter den Erwartungen.
Laut Landesamt für Statistik (LSN) wurden 5,4 Millionen Tonnen Getreide im Jahr 2021 geerntet. Die Bilanz falle damit niedriger als erwartet aus - ganz besonders mit Blick auf die Wetterbedingungen. Wegen des vielen Regens im Mai habe die Landwirtschaft eigentlich eine gute Getreideernte mit mehr als sechs Millionen Tonnen erwartet, teilte das LSN mit. Anfang Juli habe sich dies geändert: Beim Schnitt der Wintergerste sei aufgefallen, dass Körner und Ähren ungewöhnlich klein waren und wenig Mehlkörper aufwiesen. Auch bei den späteren Getreidearten sei diese Beobachtung gemacht worden.
Wurde es zu schnell zu warm?
Die Ursache sei unklar: Als wahrscheinlichster Grund gelte ein sprunghafter Temperaturanstieg Mitte Juni, teilte das LSN mit. Eigentlich sollten in dieser Zeit die Körner dick werden, doch die Wetterumstellung und ein Anstieg der Tagesmitteltemperatur von etwa 10 auf bis zu 25 Grad seien wohl zu schnell für manche Getreidearten gewesen. "Statt weiter Mehl zu produzieren, schaltete das 'Wachstumsprogramm' auf 'schnelle Reife' um", so das LSN.
Gutes Jahr für Heu
Nach den geringen Erträgen in den Trockenjahren 2018 bis 2020 falle die Ernte damit erneut niedriger aus, als erwartet. Gut gefüllt seien bisher nur die Scheunen für die Heuvorräte und die Lager für Grassilage: Das regenreiche Jahr habe das Gras kontinuierlich wachsen lassen, hieß es.
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