Einigung: Neuer Tarifvertrag für Metallindustrie

In der niedersächsische Metall- und Elektroindustrie haben sich die Arbeitgeber und die IG Metall auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Aufgrund der starken Belastungen der Branche durch die Corona-Krise sind beide Seiten schneller zu einer Vereinbarung gekommen. Dabei übernahmen sie weite Teile der Vereinbarung aus dem Pilotbezirk Nordrhein-Westfalen, wie die Gewerkschaft und der Verband Niedersachsenmetall am Freitag in Hannover mitteilten.
Planungssicherheit in schwerster Krise
"Die Tarifpartner waren sich einig, dass in der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg vor allem Planungssicherheit und Liquiditätsabsicherung für die Betriebe die oberste Priorität haben muss", erklärten die Arbeitgeber. Die IG Metall hob hervor, dass der Umgang mit Kurzarbeit und die Freistellung bei Engpässen in der Kinderbetreuung erleichtert werden. Dafür verzichten die Beschäftigten auf Lohnsteigerungen.
- Einkommenseinbußen bei Kurzarbeit werden durch eine Aufstockung aus einem "betrieblichen Solidartopf" abgefedert. Bei Vollzeit zahlen die Unternehmen für jeden Beschäftigten 350 Euro ein, für Auszubildende die Hälfte der Summe, für Teilzeitkräfte entsprechende Anteile.
- Sonderbezüge wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld können über das Jahr verteilt werden.
- Auch Leiharbeiter können Kurzarbeit beanspruchen.
- Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht zulässig.
- Eltern von Kindern bis zu zwölf Jahren sollen während der Schul- und Kitaschließungen anstelle eines tariflichen Zusatzgeldes acht Tage freinehmen können. Es gibt mindestens fünf weitere freie Tage mit Lohnfortzahlung und ohne Anrechnung auf den normalen Urlaub.
Alter Tarifvertrag gilt bis Jahresende
Der Tarifvertrag gilt für die Gebiete Niedersachsen und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. Der bisherige Entgelttarifvertrag soll zunächst bis zum Jahresende weiterlaufen.
