DLRG: 50 Menschen ertrinken in Norddeutschland
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind in Norddeutschland 50 Menschen ertrunken. Das ergibt sich aus einer Zwischenbilanz, welche die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute vorgestellt hat. In Niedersachsen starben mit 24 Menschen die meisten Personen in Norddeutschland im Wasser (in den ersten sieben Monaten 2019 waren es 28); in Schleswig-Holstein 15 (11), in Mecklenburg-Vorpommern neun (16) und in Hamburg zwei Personen (acht). Damit ist ein Rückgang von 13 Fällen im Vergleich zu den ersten sieben Monaten 2019 zu verzeichnen. Im gesamten vergangenen Jahr ertranken in allen vier Bundesländern 111 Menschen.
Meiste Tote in Binnengewässern
In Niedersachsen starben jeweils acht Menschen in Flüssen sowie Seen und Teichen. Diese Statistik deckt sich mit dem Blick auf ganz Deutschland: In Binnengewässern ertrinken laut DLRG noch immer die meisten Menschen - besonders an ungesicherten Badestellen. "An Flüssen, Seen und Teichen sind in den wenigsten Fällen Rettungsschwimmer im Einsatz. Wir betonen immer wieder unsere Bereitschaft, mit Kommunen oder Landkreisen zusammenzuarbeiten. Ein simples Badeverbotsschild reicht eben nicht aus, um Menschen vor dem Sprung ins unbewachte und vor allem unbekannte Gewässer abzuhalten", sagte ein Sprecher.
Zahl der Ertrunkenen immer wetterabhängig
Bundesweit verzeichnete die DLRG 192 Ertrunkene seit Januar, das seien 63 weniger als im Jahr zuvor, hieß es weiter. Die Retter wiesen darauf hin, dass die Zahl der Ertrunkenen auch immer wetterabhängig sei. "Der Frühling und die ersten Sommermonate in diesem Jahr waren bislang doch eher verhalten und das spiegelt sich in den erfassten Zahlen wider", sagte ein Sprecher. "Ertranken im Juni und Juli des Vorjahres mindestens 143 Menschen, waren es jetzt zum gleichen Zeitpunkt 99 Menschen."
Leichter Anstieg an der Küste
Einen leichten Anstieg von Todesfällen stellte die DLRG an der Küste fest. In der Nordsee ertranken demnach drei, in der Ostsee sieben Personen, insgesamt eine Person mehr als im Vorjahreszeitraum an beiden Küsten. "Einen befürchteten Anstieg der Ertrinkungsfälle durch vollere Küstenabschnitte und Binnengewässer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie", stellt die DLRG nach eigenen Angaben derzeit nicht fest.
Meiste Todesfälle in Bayern
Im Vergleich der Geschlechter liegt der Anteil der Frauen lediglich bei 23 Prozent. Männer sind also die größere Risikogruppe. "Männer sind oft leichtsinniger und spielen gerne mal den Helden, was dann leider allzu oft tragisch endet", so der Sprecher. Die meisten Todesopfer gab es bundesweit in Bayern: 35 Menschen ertranken hier im ersten Halbjahr 2020 (2019: 67). Eine gute Nachricht zum Schluss: In Bremen ist in diesem Jahr bislang niemand ertrunken. Insgesamt starben in Deutschland bislang 192 Menschen in diesem Jahr im Wasser.
