DFL-Konzept: Weil äußert sich skeptisch

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist beim Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Rückkehr der Fans in die Stadien skeptisch. Es sei nicht sicher, ob ein Verbot von Stehplätzen und ein Zutrittsverbot für Gästefans zum Schutz vor dem Coronavirus ausreichen würden. Weil kündigte eine genaue Überprüfung des am Dienstag beschlossenen Konzepts an. Er sagte, bei künftigen Gesprächen mit der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten über Fußball-Bundesligaspiele müsse es vor allem um den Infektionsschutz gehen und weniger um die Einnahmen der Clubs.
Politik entscheidet
Die 36 Profi-Vereine der DFL hatten am Dienstag ein einheitliches Vorgehen zur möglichen Rückkehr einiger Fans in die Stadien beschlossen. Demnach werden keine Auswärtsfans zugelassen und alle Stehplätze gesperrt. Außerdem sollen die Tickets zur Nachverfolgung möglicher Infektionsketten personalisiert werden. Allerdings handelt es sich hierbei nur um einen Vorschlag. Ob tatsächlich bald wieder vor Publikum im Stadion gespielt werden kann und wie viele Fans maximal kommen dürfen, entscheidet die Politik. Die Gesundheitsminister der Länder wollen das Thema auf einer Konferenz am kommenden Montag besprechen.
Weil: "Auf dem Papier lässt sich vieles darstellen"
Weil sagte zu dem DFL-Konzept: "Auf dem Papier lässt sich vieles darstellen. Ob das dann auch in der Praxis so durchzuhalten ist, das wird erst noch sehr genau zu prüfen sein." Ihm falle die Vorstellung schwer, wie es unter Corona-Bedingungen eine Fankultur mit Torjubel und Stadion-Atmosphäre geben soll. Weil hob zudem die Bedeutung der noch nicht geklärten Anzahl der zugelassenen Fans hervor. Für ihn sei es nicht vorstellbar, wenn bei der Rückkehr der Fans Stadien zu 50 Prozent ausgelastet seien.
