Corona in Niedersachsen: Zahlen, Daten, Fakten zum Jahrestag
Am 29. Februar 2020 wurde der erste Corona-Fall im Land bestätigt. Betroffen war ein 68-jähriger Mann aus Uetze bei Hannover. Er war der erste von mittlerweile mehr als 160.000 Infizierten.
Wo steht Niedersachsen heute? Lange schnitt das Land vergleichsweise gut ab und hatte niedrigere Infektionszahlen als andere Regionen in Deutschland. Vor einem halben Jahr etwa waren erst etwa 16.000 Ansteckungen bekannt. Heute sind es mehr als zehnmal so viele. Der Sieben-Tage-Wert lag damals deutlich unter 10, heute liegt er mit rund 70 sogar über dem Bundesschnitt.
Zweite Welle ebbt ab - oder?
Die gute Nachricht: Die sogenannte Zweite Welle, die im Herbst begonnen hat, scheint abzuebben. In der Spitze gab es in den Wintermonaten mehr als 20.000 aktive Corona-Fälle in Niedersachsen. Erfasst sind dabei alle Personen, die an einem Tag mit dem Virus infiziert sind - abzüglich der Genesenen und der Todesfälle. Derzeit sind es etwas mehr als 12.000 (Stand Sonnabend, 27. Februar 2021: 12.364 Fälle). Zuletzt zeigte die Kurve der Neuinfektionen allerdings wieder leicht nach oben - zumindest an einzelnen Tagen. Insgesamt sind im Laufe des ersten Corona-Jahres mehr als 4.000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben.
Die Mutanten kommen
Ein erheblicher Teil der neuen Ansteckungen geht mittlerweile auf neuartige Virus-Varianten zurück, insbesondere die sogenannte britische Mutante B.1.1.7. Anders als etwa Bremen und Baden-Württemberg hat Niedersachsen erst spät damit begonnen, positive Corona-Proben flächendeckend daraufhin zu untersuchen. Der Krisenstab bezifferte den Anteil der Mutanten an den Corona-Fällen zuletzt landesweit auf zehn Prozent. Zumindest in einigen Regionen geht aber schon rund jede zweite Infektion darauf zurück. Der Anteil der Mutationen steigt rasant.
Impfungen: Nur Heime haben gute Zahlen
Im Hinblick auf die Impfungen sieht es noch am besten in den Pflegeheimen aus. In 90 Prozent der Heime wurden die Erstimpfungen verteilt - in 60 Prozent auch die Zweitimpfungen. Doch darüber hinaus stockt es - weil die Impfstoffhersteller ihre Lieferzusagen nicht eingehalten haben, sagt die Landesregierung. Und weil die Regierung die Vergabe der Impftermine unnötig kompliziert gemacht hat, sagt die Opposition. Immerhin: Rund 120.000 Menschen, die 80 Jahre oder älter sind und nicht im Heim leben, haben ihre Termine erhalten. Rund 210.000 weitere stehen aber noch auf der Warteliste.
Schlechte Werte bei Zweitimpfungen
Bei den Erstimpfungen hinkte Niedersachsen zunächst hinterher und befindet sich im Bundesvergleich noch immer eher auf den hinteren Plätzen. Gut 357.000 Menschen haben laut Robert Koch-Institut (RKI) bis zum 26. Februar ihre erste Spritze bekommen. Das entspricht 4,5 Prozent der Bevölkerung. Ebenfalls 4,5 Prozent haben in Nordrhein-Westfalen ihre Erstimpfung erhalten. Dahinter liegen Baden-Württemberg (4,4 Prozent), Sachsen-Anhalt (4,3), Hessen (4,2) und Brandenburg (4,1). Einen der letzten Plätze belegt Niedersachsen bei den Zweitimpfungen. Diese haben laut RKI knapp 166.000 Menschen erhalten, was 2,1 Prozent entspricht. Ebenfalls 2,1 Prozent sind es in Nordrhein-Westfalen. Weniger vermeldet nur Hessen mit 2,0 Prozent.
