Corona in Niedersachsen: Hotline für Impftermine startet
Obwohl die 50 Impfzentren wegen Lieferproblemen erst in der ersten Februarwoche mit der Arbeit starten können, beginnt die Terminvergabe wie geplant.
Am Donnerstag ab 8 Uhr können Menschen über 80 Jahren, die nicht in einer Pflegeeinrichtung wohnen, die Hotline nutzen oder im Internet einen Termin ausmachen. Allerdings rechnet der niedersächsische Corona-Krisenstab mit Anlaufschwierigkeiten. Die ersten Impfungen erwartet Krisenstabschef Heiger Scholz nicht mehr am 1. Februar, aber noch in derselben Woche. Wegen des Impfstoff-Engpasses sollen die Immunisierungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen mit Priorität behandelt werden.
Verschärfter Lockdown bis Mitte Februar in Kraft
In Niedersachsen gelten bis einschließlich 14. Februar verschärfte Regeln: In Super- und auf Wochenmärkten sowie im öffentlichen Nahverkehr müssen Menschen seit Montag medizinische Masken tragen - etwa FFP2-Masken. Neben der verschärften Maskenpflicht gelten auch strengere Regeln für den Arbeitsplatz. So müssen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Homeoffice ermöglichen, "wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen". Auch das ist ein Ergebnis der Bund-Länder-Gespräche in der vergangenen Woche. Zudem gelten schärfere Regeln für Gottesdienste, Senioren- und Pflegeheim-Bewohner sollen besser geschützt werden.
Ärger um Schul-Regelungen
Der Corona-Kurs der Landesregierung sorgt unterdessen an den Grundschulen für Unruhe. Weil Eltern selbst entscheiden können, ob ihre Kinder zum Präsenzunterricht gehen, hätten die Schulen deutlich mehr Aufwand, kritisiert der Schulleitungsverband. Die Pädagogen müssten zwischen Wechselunterricht, Dauer-Distanzlernen und Notgruppen hin- und herspringen. Bis Freitag konnten Eltern entscheiden, ob sie ihre Grundschulkinder in die Schule schicken oder nicht. Die Entscheidung ist nun bindend. Gleiches gilt für Abschlussklassen, die sich im sogenannten Szenario B - dem Wechselmodell - befinden. Die übrigen Schüler werden zu Hause unterrichtet. Beim Bund-Länder-Gipfel hatten sich die Teilnehmer ursprünglich auf eine grundsätzliche Schließung der Grundschulen geeinigt und dies "restriktiv" zu handhaben. "Eltern sind diejenigen, die für ihre Kinder die besten Entscheidungen treffen, sagte allerdings Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch bei der Pressekonferenz.
Mehrzahl der Geschäfte geschlossen
Die weiteren strengen Corona-Regeln bleiben auch mit der aktuellen Verordnung bestehen. Ein Kernpunkt: Es ist nur noch ein Kontakt pro Haushalt erlaubt, Kitas bieten nur noch eine Notbetreuung an. Die meisten Geschäfte - mit Ausnahme der Läden für den täglichen Bedarf - sind seit dem 16. Dezember geschlossen. Diese Regelung gilt deutschlandweit, um länderübergreifende Wanderungsbewegungen zum Einkaufen zu vermeiden. Darüber hinaus sind Friseure ebenso geschlossen wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe. Medizinisch notwendige Behandlungen wie zum Beispiel Physiotherapie bleiben möglich. Landkreise mit einem Inzidenzwert über 200 können noch weitere Einschränkungen verordnen. In Niedersachsen war in diesem Jahr Gifhorn der erste Landkreis, den dies betraf. Auch der Landkreis Nienburg hat die Marke überschritten.
Corona-Hotline in Niedersachsen
Wer glaubt, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, sollte den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 oder seinen Hausarzt kontaktieren. Der Arzt klärt dann am Telefon, ob es sich um einen Verdachtsfall handelt und trifft geeignete Maßnahmen. Wird eine Infektion nachgewiesen, muss der Patient in häusliche Quarantäne. Kontaktpersonen der erkrankten Person werden bei engem Kontakt ebenfalls zehn Tage zu Hause isoliert. Die wichtigsten Schutzmaßnahmen bleiben: regelmäßig Hände waschen und nicht in die Hand husten oder niesen.
