Corona: Kliniken bereiten sich aufs Verschieben von OPs vor
Die Corona-Lage spitzt sich zu. Niedersachsens Krankenhäuser bereiten sich deshalb erneut darauf vor, geplante Operationen verschieben zu müssen.
Die Intensivkapazitäten seien begrenzt, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) am Freitag mit. Zwar berichtet das Gesundheitsministerium, dass im Vergleich zum Vorjahr derzeit insgesamt weniger Covid-Patienten in den niedersächsischen Krankenhäusern behandelt würden. Allerdings zeige sich das nur auf den Normalstationen. Auf den Intensivstationen sei die die Zahl der Patienten mit derzeit 196 fast genau so hoch wie vor einem Jahr: Da waren es 198. Im vergangenen Winter mussten in Niedersachsens Kliniken mehr als 11.000 Eingriffe aufgrund der Corona-Lage verschoben werden.
Kliniken vermissen Ausgleich für freigehaltene Betten
Aktuell arbeitet das Ministerium offenbar an einer Verordnung zur Freihaltung von Kapazitäten in den Krankenhäusern. Doch die Kliniken haben offenbar noch ein anderes Problem: Aktuell gebe es keine Regelung, wie sie finanziell entschädigt werden, wenn Behandlungskapazitäten für an Corona erkrankte Menschen freigehalten werden, sagte ein NKG-Sprecher. In den vorherigen Wellen habe es dafür sogenannte Freihaltepauschalen gegeben.
Patienten nach Niedersachsen verlegt
Weil andere Bundesländer deutlich höhere Corona-Infektionszahlen als Niedersachsen haben, nimmt das Land jetzt Intensivpatienten auf - beispielsweise aus Thüringen. Die NKG erklärte, diese Verlegungen nach dem sogenannten Kleeblatt-Konzept seien wichtig, um die Versorgungskapazitäten in Deutschland optimal zu nutzen. Das Verlegen von Patienten könne jedoch keine dauerhafte Lösung sein.
