Britische Mutante dominiert Corona-Ausbruch bei Froneri
Der Gesundheitsdienst im Osnabrücker Land äußert sich beunruhigt: Die Zahl, der an der britischen Corona-Mutante B1.1.7 Erkrankten ist innerhalb weniger Tage rasant gestiegen - von zwei auf knapp 200.
Ausschlaggebend für dieses Wachstum ist aller Voraussicht nach der Corona-Ausbruch in der Osnabrücker Speiseeis-Fabrik Froneri. "Inzwischen gehen wir davon aus, dass die britische Mutante das Ausbruchsgeschehen maßgeblich beeinflusst hat", teilte die Leiterin des städtischen Corona-Krisenstabs, Katharina Pötter, am Freitag mit. Das bestätigt auch der Leiter des Gesundheitsdienstes, Gerhard Bojara: "Wir nehmen eine beunruhigend schnell ansteigende Zahl der Mutation in Stadt und Landkreis zur Kenntnis." Derweil sind die Behörden zuversichtlich, den Massenausbruch in der Eisfabrik weitgehend unter Kontrolle zu haben. Erleichtert äußerte sich Pötter darüber, dass Krankheitsverläufe bei den Betroffenen zum überwiegenden Teil eher mild seien.
Fast 1.000 Menschen in Quarantäne
Am Mittwoch waren auf dem Froneri-Gelände insgesamt 440 Mitarbeiter, die zunächst negativ getestet worden waren, ein zweites Mal auf das Corona-Virus überprüft worden. Die negativen Befunde hätten sich bei 425 bestätigt, elf seien positiv getestet, bei vier Personen stünden die Ergebnisse noch aus, so Pötter. Rund 70 Beschäftigte hatten den Termin am Mittwoch nicht wahrgenommen, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Der zweite Test fand für diese Gruppe am Donnerstag statt. Alle positiv und negativ getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich nach Angaben der Behörden in Quarantäne, insgesamt soll es sich um fast 1.000 Personen handeln.
Froneri wehrt sich gegen Kritik
Unterdessen hat sich die Geschäftsführung der Speiseeis-Fabrik gegen Kritik aus Gewerkschaftskreisen verwehrt. Alle Vorschriften seien eingehalten worden, so die Firmenleitung. Zwar bestätigte das Unternehmen am Donnerstag einen Vorwurf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), wonach in Spitzenzeiten bis zu 350 Leiharbeiter bei Froneri beschäftigt seien. Allerdings garantiere die Leiharbeitsfirma, dass keiner, der in der Eisfabrik eingesetzten Beschäftigten, auch im Tönnies-Schlachthof in Badbergen (Landkreis Osnabrück) arbeite, unterstrich das Unternehmen.
Einer der größten Corona-Ausbrüche in Niedersachsen
Bei Froneri waren Anfang der Woche 210 der rund 850 Beschäftigten positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Bei dem Ausbruch handelt es sich um einen der bislang größten in Niedersachsen. Am kommenden Montag ist ein dritter Abstrich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geplant.
