Bislang erneut zu wenig Niederschläge im Winter
In weiten Teilen Niedersachsens ist der Winter bislang zu trocken gewesen. Vor allem im Osten des Landes ist das Niederschlagsdefizit recht groß.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer in Oldenburg haben auch die Regen- und Schneefälle der vergangenen Tage nichts daran ändern können, dass die Niederschlagswerte vielerorts unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Das Defizit der vergangen drei Jahre sei nach wie vor sehr hoch. Diese Einschätzung bestätigt auch der Niedersächsische Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). "Eine stichprobenartige Prüfung an 20 Messstellen landesweit hat ergeben, dass der Grundwasserstand nur sehr schleppend anzieht und hinter der Entwicklung des Vorjahres zurückbleibt", sagte eine Sprecherin. Die Situation bleibe daher angespannt.
Genaue Werte erst im März
Allerdings verweisen die Experten darauf, dass zunächst noch der Februar und der März abgewartet werden müssten. Dann nämlich würden erst die Grundwasserhochstände erreicht. Abhängig von der Witterung könnten sich bis dahin noch deutliche Veränderungen ergeben. Außerdem sei die Entwicklung bei den Messstellen nicht einheitlich.
Ausgesprochen wenig Regen im Landkreis Gifhorn
Regionale Unterschiede stellt auch die Landwirtschaftskammer fest. Die meisten Niederschläge bezogen auf das langjährige Mittel seien an der Küste gefallen. Im Osten Niedersachsens sei dagegen vor allem der November sehr trocken gewesen. Im Landkreis Gifhorn sei stellenweise nur 20 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, im Dezember 36 Liter und im Januar 44 Liter. Zusammen sind das gerade einmal 100 Liter pro Quadratmeter - im langjährigen Durchschnitt fallen im Winterhalbjahr jedoch rund 300 Liter. Laut Landwirtschaftskammer brauchen die Landwirte noch mindestens 200 Liter pro Quadratmeter bis zum Vegetationsbeginn, um einigermaßen entspannt ins Anbaujahr gehen zu können.
Defizite auch im Westen von Niedersachsen
Im Westen Niedersachsens, in Bissendorf bei Osnabrück, fielen an der Pflanzenbau-Versuchsstation der Kammer im vergangenen Jahr 676 Liter Regen pro Quadratmeter. Das waren 136 Liter weniger als im langjährigen Mittel von 1975 bis 2010. Und schon aus den zurückliegenden fünf Jahren gab es ein Niederschlagsdefizit von insgesamt 639 Litern pro Quadratmeter. Dass sich dieses Defizit noch in diesem Jahr ausgleichen lässt, bezweifeln die Experten.
