Biodiversitätsberater unterstützen Landwirte in Pilotregionen
Im Rahmen des "Niedersächsischen Wegs" sollen Bauern beim Biotop- und Artenschutz Unterstützung erhalten. Ausgewählt wurden zunächst die Regionen Peine/Wolfenbüttel, Lüchow-Dannenberg und Emsland.
Die Beratung sei wichtig, um gemeinsam mit der Landwirtschaft mehr biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft zu erzielen, sagte Landesumweltminister Olaf Lies (SPD). Gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) stellte Lies am Mittwoch auf dem Untergut Lenthe (Region Hannover) die ersten Biodiversitätsberater vor. Unterdessen hat das Landvolk zwei Jahre nach dem Start des "Niedersächsischen Wegs" eine positive Bilanz gezogen.
Landvolk: Kompromisse möglich, wenn alle guten Willens sind
"In der Summe ist es etwas Einmaliges in Deutschland, dass es so ein lebendiges Verhandlungsmodell zwischen Naturschutzverbänden, Landwirtschaftsorganisationen und der Politik gibt", sagte der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Holger Hennies. Beim sogenannten Niedersächsischen Weg haben die Landesregierung, Umweltverbände und Landvolk gemeinsam über Gesetzesverbesserungen für Arten-, Natur- und Gewässerschutz verhandelt. Beim "Niedersächsischen Weg" gehe es nicht nur um gesetzliche Auflagen für Gewässerrandstreifen und Naturschutzgebiete, sondern auch um die Umsetzung freiwilliger Maßnahmen wie Biotopvernetzung oder Wiesenvogelschutz. Auch bei oft deutlich unterschiedlichen Interessen seien Kompromisse zwischen Landwirtschaft und Naturschutz möglich, wenn alle guten Willens seien, betonte Hennies.
Nabu: Es gibt noch viel zu tun in Niedersachsen
Der Naturschutzbund Niedersachsen (Nabu) begrüßte die Benennung der ersten Biodiversitätsberater, im gesamten Land seien aber mindestens 30 notwendig. Es gebe zudem noch viel zu tun: "Das Artensterben schreitet ununterbrochen voran, noch immer werden zu viele Naturflächen versiegelt oder für andere Zwecke zerstört", sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann.