Am ersten Schultag heißt für viele Schüler: "IServ down"
Zum Schulstart nach den verlängerten Weihnachtsferien hat es beim digitalen Lernen in Niedersachsen regional gehakt. Die Plattform IServ war zeitweise nicht erreichbar.
Betroffen waren unter anderem Regionen im Nordwesten. Allein in Oldenburg sollen nach Berichten der "Nordwestzeitung" mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler von dem Ausfall am Montagvormittag betroffen gewesen sein. Auch in der Region Hannover gab es offenbar Probleme mit der Plattform - allerdings in unterschiedlicher Ausprägung, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet.
Schüler in der Region Hannover unterschiedlich stark betroffen
Demnach meldeten Gesamtschulen in Langenhagen und der Wedemark zunächst einen Totalausfall. Andernorts funktioniert zumindest das Mail-Programm. Die Möglichkeit zum Video-Unterricht habe allerdings nicht bestanden. Gegenüber der HAZ versicherte ein Sprecher des in Braunschweig ansässigen Betreibers, dass es sich zumindest um kein Server-Problem handele. Das Unternehmen war am Montag mit der Ursachensuche beschäftigt.
Video-Konferenz fällt aus

Auch im Landkreis Gifhorn an der Gebrüder-Grimm-Schule verlief der Start nach den Weihnachtsferien alles andere als reibungslos, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Englisch-Lehrerin Bianca Müller saß am Vormittag noch vor ihrem Rechner – und nichts passierte. Eigentlich wollte sie eine Videokonferenz starten. Die Lehrerin ärgerte sich über die technischen Probleme.
"Draht zu den Schülern nicht verlieren"
Die Schule hat für das Distanzlernen alle Register gezogen: fast alle 300 Schülerinnen und Schüler haben Tages- und Wochenpläne erhalten. Pflichtaufgaben in Mathematik oder Deutsch, dazu Angebote, die Spaß machen - die tägliche Sportstunde mit Profi-Basketballern ist genau so dabei wie die Sachkunde-Stunde "Typisch Junge/Typisch Mädchen", alles online. Und wer technisch nicht so gut ausgestattet ist, erhält die Aufgaben am Fenster des Sekretariats. Kinder aus 32 Nationen besuchen die Grundschule. Etwa ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler kommt aus bildungsfernen Haushalten. Täglich greifen die Lehrer deshalb zum Telefon. Es gehe darum, den Draht zu den Schülern, im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu verlieren, sagt Schulleiterin Dörte Gollin.
Laptops da, Internetzugang fehlt
Zudem verleiht die Schule 13 Laptops an bedürftige Schüler. Finanziert sind die Geräte aus dem Corona-Soforthilfe-Programm von Bund und Ländern. Das Problem ist allerdings, dass die Kinder, die zum Teil in Flüchtlingsheimen leben, mit den Rechnern nicht ins Internet kommen. Da müsse die Politik etwas tun, fordert Schulleiterin Gollin. Das Fazit zum ersten Distanzlerntag nach den Ferien fällt dann auch etwas ernüchternd aus. Die Lehrinnen und Lehrer der Gebrüder-Grimm-Schule sind engagiert, aber die Technik spielt weiterhin nicht mit. Jetzt hoffen Pädagogen und Schüler, dass es am Dienstag besser klappt mit dem Lernen auf Distanz.
