Althusmann: Förderung aus Nordsee soll Gasversorgung sichern
Niedersachsen und das Unternehmen One-Dyas haben eine Erklärung zur Gasförderung vor Borkum unterzeichnet. Wirtschaftsminister Althusmann zufolge soll das Projekt die Energieversorgung mit absichern.
"Die Szenarien des 'Notfallplans Gas' führen uns deutlich vor Augen, wie ernst es um die Versorgungslage steht", sagte Christdemokrat Bernd Althusmann am Freitag. Das Land Niedersachsen trage bei dieser nationalen Aufgabe seinen Teil dazu bei, Energieimporte mit verlässlichen Partnern auf die Beine zu stellen. Eine Genehmigung für die Förderung in dem Feld rund 20 Kilometer nordwestlich der Ostfriesischen Insel gibt es noch nicht. Dem niederländischen Unternehmen One-Dyas zufolge könnten die Bohrungen frühestens Ende 2024 beginnen.
LBEG habe "vielfältige Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten"
Dem für die Genehmigung zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) würden "vielfältige Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten eingeräumt", sagte Minister Althusmann weiter. Dabei würden auch Umwelt- und Klimaschutzaspekte beachtet. One-Dyas-Chef Chris de Ruyter van Steveninck sagte, dass der Wandel zu 100 Prozent erneuerbarer Energie Zeit brauche. Erdgas werde deshalb auch in den kommenden Jahrzehnten Teil des Energiemixes sein müssen.
Ukraine-Krieg sorgt für Umdenken bei Energiequellen
Im Herbst hatte die rot-schwarze Landesregierung in Hannover die Gasförderung vor Borkum mit Verweis auf betroffene Schutzgebiete und Gefahren für den Nationalpark Wattenmeer strikt abgelehnt. Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Abhängigkeit von russischem Gas treiben SPD und CDU das Projekt nun voran.