Ärzteverband: Personal in Ämtern verdoppeln

Den Gesundheitsämtern in Niedersachsen fehlt es an Personal, wie eine aktuelle Umfrage des NDR ergeben hat. Das macht sich in Zeiten von Corona besonders bemerkbar, beispielsweise bei der zeitaufwendigen Nachverfolgung möglicher Kontaktpersonen von positiv getesteten Bürgerinnen und Bürgern. Lücken werden mit Mitarbeitern anderer Behörden gefüllt, die oft nicht über medizinisches Fachwissen verfügen. Niedersachsens Arztverbände fordern deshalb mehr qualifizierte Jobs in den Ämtern.
Verbandsvorsitzender kritisiert massiven Stellenabbau
In den vergangenen Jahren seien Stellen massiv abgebaut worden, sagte Gerhard Wermes, Vorsitzender des Landesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, NDR Niedersachsen. Das sei schon im Alltag ohne Corona schwierig. Nun fällt den Ämtern die Personalpolitik auf die Füße. "Wir brauchen doppelt so viel Personal wie wir haben", so Wermes. Unterstützung bekommt er von der Niedersächsischen Ärztekammer. Diese kritisiert ebenfalls, dass die Gesundheitsämter stark unterbesetzt seien.
Es fehlt an qualifizierten Fachkräften
Wermes, Leitender Amtsarzt in Uelzen und Lüchow-Dannenberg, sei momentan damit beschäftigt, Mitarbeiter zu schulen und einzuweisen, die kein medizinischen Fachwissen mitbrächten. Auf Dauer sei das nicht zu stemmen. "Corona wird uns noch zwölf oder sogar 24 Monate beschäftigen", sagte Wermes. Es brauche daher auf Dauer qualifiziertes Personal, um die Herausforderungen zu meistern.
