Äbtissin und Klosterkammer einigen sich vor Arbeitsgericht
Mit einem Paukenschlag ging das vergangene Jahr im Kloster Marienwerder zu Ende: Zwei Tage vor Silvester wurde die Äbtissin Rosemarie Meding fristlos entlassen. Sie war zuvor acht Jahre im Amt.
"Schwerwiegende Gründe" hätten zum Rauswurf der 61-jährigen geführt, hieß es von der Klosterkammer. Eine präzisere Erklärung wurde auch am Donnerstag vor dem Arbeitsgericht Hannover nicht öffentlich. Bereits im Vorfeld des Gerichtstermins hatten sich beide Seiten auf einen Kompromiss geeinigt, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Nutzung der Wohnung bis zum Sommer - mit Einschränkungen
Nach Angaben eines Gerichtssprechers endet das Arbeitsverhältnis der 61-Jährigen nun am 30. Juni, offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Außerdem tritt Rosemarie Meding sofort von ihrem Amt zurück und verzichtet auf alle Rechte, die ihr zugestanden hätten. Dafür darf sie ihre Wohnung im Kloster Marienwerder bis zum Sommer nutzen, allerdings eingeschränkt. Der Zugang zum Haupthaus bleibt ihr weiterhin verwehrt - direkt nach ihrem Rauswurf hatte die Klosterkammer die Zugangscodes geändert. Meding erhält darüber hinaus ein wohlwollendes Arbeitszeugnis.
Seit 2012 Äbtissin im Kloster Marienwerder
Meding hatte im April 2012 im Alter von 52 Jahren als neue Äbtissin die Leitung im Kloster Marienwerder übernommen. Sie war zuvor zwölf Jahre als Oberin im Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg/Wümme tätig gewesen. Das Kloster Marienwerder wurde 1196 gegründet. Die Klosterkirche ist das älteste Gotteshaus der Landeshauptstadt.
